Die diesmalige Wandertour war etwas Besonderes. Unsere WanderBloggerin wurde vom LandesEcho-Redakteur und WanderBlog-Leserinnen auf ihrer Tour durch den Böhmischen Karst begleitet. Berge, Schlösser, Ruinen, Höhlen, Aussichten und Schafe: Es war eine Wanderung der Superlative, zugleich aber auch der Abschluss der WanderBlog-Serie.
Es war die Zeit gekommen: Endlich begleitete mich der Redakteur des LandesEcho persönlich auf meiner Wandertour und mit dabei treue Leserinnen des WanderBlogs!
Um für alle eine bestmögliche Anreise zu ermöglichen, hatte ich mir das schöne Gebiet rund um Konieprus (Koněprusy) bei Beraun (Beroun) im Böhmischen Karst (Český kras) ausgesucht, das zwischen Prag und Pilsen (Plzeň) gut mit dem Zug erreichbar ist. Wir verabredeten den Treffpunkt am Bahnhof von Königshof (Králův Dvůr). Doch was ich nicht bedacht hatte, war, dass Redakteur Manuel Rommel zum ersten Mal die vier Wände des LandesEcho-Redaktionsbüros verließ und mit den regionalen Zügen in Tschechien nicht vertraut war. Er vergaß, im Zug den Haltewunschknopf zu drücken und während wir in Königshof warteten, rauschte der kleine gelbe Zug mit Manuel an uns vorbei. Er bestätigte dann per Telefon, dass er am nächsten Bahnhof Králův-Dvůr Popovice ausgestiegen war. Wir mussten also direkt improvisieren und zum Glück hatten zwei Leserinnen ein Auto, sodass wir alle zu Manuel fuhren und von dort aus die Tour starteten!
Kalksteinschloss und Karsthöhle
Nach einer kurzen Kennenlernrunde machten wir uns auf und steuerten die erste Sehenswürdigkeit an, eine kleine Kapelle auf Koukolova hora mit herrlichem Ausblick auf das Land. Es ging weiter über ein paar Felder hinunter ins Tal, wo wir die riesigen Anlagen des Steinbruchs von Konieprus erblickten. Wie ein futuristisches Schloss hockt es dort im Kalkstein und das geschäftige Treiben des Werkes ist überall zu hören. Um in dieses Abbaugebiet und seine schönen Felsformationen zu gelangen, mussten wir einen steilen und rutschigen Hang hinauf, wobei wir alle aufeinander angewiesen waren und uns gegenseitig helfen mussten. Dann standen wir atemlos vor dem Felsentor Aksamitova brána. Beeindruckt trugen wir uns ins dortige Besucherbuch ein.
Wir liefen am Rand des Steinbruchs entlang und machten dann Mittagspause bei der riesigen Karsthöhle, die im Winter leider geschlossen ist. Alle Gruppenmitglieder waren bestens mit Proviant ausgerüstet und wir teilten unsere Schätze mit den anderen. Die Kälte trieb uns aber schnell weiter und wir folgten dem Wanderweg Richtung Tobolka und Tetín. Unerwartet gerieten wir in eine neugierige Schafsherde, die mit ihren beiden Hirten auf dem Weg nach Konieprus war.
Der Ursprung ist das Wasser
In Tetín, einem alten Wallfahrtsort auf einem Felsen hoch über dem Flusstal der Beraun (Berounka), schauten wir uns die Überbleibsel einer Ruine an und Manuel konnte sogar ein Exemplar des LandesEcho an neue Interessenten vermitteln. Hier an diesem Fluss wurde wieder klar, dass das Wasser der Ursprung und die Verbindung von allem und jedem ist. Denn Sie, die treuen Leserinnen und Leser erinnern sich sicherlich: Im Sommer paddelte ich noch mit Freunden auf der heißen Beraun für drei Tage, letztens stand ich an der Quelle der Radbusa (Radbuza), die die Beraun speist, und jetzt befand ich mich hier mit Freunden des LandesEcho und jeder von uns fuhr nach der Tour von Beraun zurück nach Prag und Pilsen.
An dieser Stelle verabschiede ich mich in der Rolle der WanderBloggerin des LandesEcho, denn auch mich führt der Fluss des Lebens weiter und ich verlasse Tschechien und seine Wanderwege. Ich bedanke mich bei allen Leserinnen und Lesern, dem Team des LandesEcho und meinen Freunden, die mit mir gewandert sind – und natürlich bei Tschechien selbst, denn es hat mich auf meinen Touren nie im Stich gelassen, es gab jederzeit Aufregendes zu entdecken und die tschechische Wegmarkierung ist bekanntermaßen die beste der Welt.
Ahoj, Tschechien.
Streckendaten:
Startpunkt: Králův-Dvůr-Popovice
Distanz: 16 km
Laufzeit: 5 h
Höhenmeter: 507 m
Wegpunkte: Koukolova hora, Havlíčkův Mlýn, Koněpruské jeskyně, Tobolka, Tetín, Beroun
Anreise: Zug aus Prag und Pilsen