Bei der Seilbahn auf den Jeschken ereignete sich ein tödlicher Unfall. Foto: ČTK/Petrášek Radek
Bei dem Unfall an der Jeschken-Seilbahn am 31. Oktober 2021 kam ein Seilbahnführer ums Leben. Foto: ČTK/Petrášek Radek

Bei Reichenberg (Liberec) stürzte am Sonntagnachmittag eine Gondel der Seilbahn auf den Jeschken (Ještěd) aus etwa 30 Metern Höhe ab. Eine Person kam ums Leben.

Der Unfall ereignete sich gegen 13.30 Uhr. „Es stürzte eine Kabine ab, die gerade bergab fuhr. Darin befand sich eine Person, die leider am Unglücksort den Verletzungen erlag. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen“, sagte Michael Georgiev, Sprecher des Rettungsdienstes des Reichenberger Bezirks. Bei der verunglückten Person soll es sich um den Seilbahnführer handeln. In einer zweiten, bergauf fahrenden Gondel befanden sich 14 Menschen, die von Rettungskräften evakuiert wurden. Sie erlitten keine Verletzungen, standen aber unter Schock.

Die Gondel soll sich beim Stützpfeiler etwa in der Mitte der Bahn gelöst haben. Daraufhin löste sich laut Informationen des Tschechischen Fernsehens das Abschleppseil, sodass die besetzte, bergauf fahrende Gondel zurück in die Nähe der Talstation rutschte. Dort wurden die Insassen aus der sich in etwa 15 Metern Höhe befindenden Kabine gerettet.       

Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist noch nicht geklärt. „Wir warten auf die Untersuchungen der Polizei und der Bahninspektion (Drážní inspekce). Bis dahin werden wir keine Mutmaßungen anstellen, was genau passiert ist“, teilte Lukáš Kubát, Pressesprecher der Seilbahn, die von den Tschechischen Bahnen (České drahy) betrieben wird, mit. Der Unfall soll sich zudem am letzten Betriebstag vor einer planmäßigen Revision ereignet haben.

Die Seilbahn auf den Jeschken ist seit 1933 in Betrieb und damit die zweitälteste Seilbahn in der Tschechischen Republik. Die Länge der Strecke beträgt 1.188 Meter. Bei der etwa vier Minuten dauernden Fahrt werden 401,7 Höhenmeter zurückgelegt. Nur zwei Gondeln verkehren auf der Strecke.

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