Foto: Gotthard-Tunnel Innenansicht - Bild: Commons/ Hannes Ortlieb, CC BY-SA 3.0 DE

Herodots sieben Weltwunder der Antike sind allesamt Bauten oder Statuen, die durch ihre Monumentalität ihresgleichen in den Schatten stellen. Am 1. Juni wurde in der Schweiz nun der Gotthard-Basistunnel eröffnet, der von außen fast unsichtbar ist, jedoch schon bei seiner Planung als achtes Weltwunder bezeichnet wurde.

Bereits 1999 begannen die Bauarbeiten an dem längsten Eisenbahntunnel der Welt, dessen Grundidee auf ein Projekt aus dem Jahr 1947 zurückgeht. Zwei Röhren von je 57 Kilometern Länge verbinden nun die Schweiz und Italien und sollen in Verbindung mit weiteren Streckenabschnitten die Fahrtzeit zwischen Zürich und Mailand um eine Stunde verkürzen helfen.

Für das gigantische Projekt, bei dem insgesamt etwa 28,2 Millionen Kubikmeter Material mit Sprengstoff und riesigen, 440 Meter langen Tunnelbohrmaschinen bewegt wurden, wurden besonders hohe Sicherheitsmaßstäbe angelegt, die nach den Erfahrungen beim verheerenden Brand im Mont-Blanc-Tunnel 1999 noch einmal verschärft wurden.

Die Präzision, mit der der Tunnel in den Berg getrieben wurde, zeigt die sehr geringe Abweichung von gerade einmal 8 Zentimetern, die beim Durchbruch der Oströhre auf halber Strecke vorlag. Mit einer Überdeckung von bis zu 2300 Metern ist der Gotthard-Basistunnel zugleich der tiefste Tunnel der Welt und soll nun am 11. Dezember für den regelmäßigen Bahnbetrieb mit bis zu zwei Personen- und fünf Güterzügen pro Stunde freigegeben werden. Bis dahin erfolgt ein Probebetrieb zur Sicherstellung der Betriebstauglichkeit der neuen Verkehrsverbindung mit 228 Kilometern Schienen und 43 Weichen.

{flike}

Werden Sie noch heute LandesECHO-Leser.

Mit einem Abo des LandesECHO sind Sie immer auf dem Laufenden, was sich in den deutsch-tschechischen Beziehungen tut - in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur. Sie unterstützen eine unabhängige, nichtkommerzielle und meinungsfreudige Zeitschrift. Außerdem erfahren Sie mehr über die deutsche Minderheit, ihre Geschichte und ihr Leben in der Tschechischen Republik. Für weitere Informationen klicken Sie hier.