Die Tschechische Feuerwehr konnte am Montag einen großen Teil des Brandes im Nationalpark Böhmische Schweiz löschen. Heute erwarten die Einsatzkräfte allerdings aufwendige Löscharbeiten, die den Fortschritt verlangsamen könnten.
Seit zehn Tagen wütet der Brand in der Böhmischen Schweiz. Die extreme Trockenheit und schwer zugängliches Gelände sorgten für einen ungleichen Kampf zwischen den Flammen und den Einsatzkräften. Erfolge wurden erst nach Tagen vermeldet, als italienische Löschflugzeuge zur Hilfe kamen. Die Feuerwehrleute sprechen von dem größten Waldbrand, den sie je erlebt haben.
Brandfläche reduziert, Löscharbeiten halten an
Gestern, am Montag den ersten August, gelang es den 1.028 Feuerwehrleuten aus ganz Tschechien, einen beachtlichen Teil des Brandes zu löschen. Die Brandfläche wurde von 1.060 Hektar auf 606 Hektar reduziert, auch dort wird allerdings weiter gelöscht. Die Brände reichen bis zu einem halben Meter unter die Erde. Auch dort, wo keine Flammen mehr wüten, muss die Erde also umgegraben, abgekühlt und weiter gelöscht werden.
„Wir werden heute (Dienstag, Anm. der Redaktion) versuchen, in einem ähnlichen Tempo weiterzumachen“, erklärte der Sprecher der Feuerwehr dem Tschechischen Fernsehen. Die Löscharbeiten werden sich auf die Schluchten um den Fluss Kamnitz (Kamenice) konzentrieren. In dem schwer zugänglichen Gelände könnten diese allerdings langsamer vorankommen. Obwohl Helikopter und Flugzeuge im Einsatz sind, müssen die Einsatzkräfte auf dem Boden ebenfalls an sämtliche Brandstätten gelangen.
Feuerwehr muss sich den Weg freischlagen
Die Feuerwehr muss sich den Weg in das schwer zugängliche Gelände mit Motorsägen und Kletterseiltechnik bahnen. „Hubschrauber werden Wasser auf die Brandstellen werfen, aber Löschen, nach versteckten Bränden suchen, Eingriffe unter Überhängen, das ist Sache der Bodeneinheiten“, so Milan Rudolf, Sprecher der Feuerwehr Ústí. Die Einsatzkräfte verfolgen eine koordinierte Luft-Boden-Strategie. Drohnen lokalisieren die Brandherde, Lufteinsatzkräfte führen die ersten Löscharbeiten durch und die Bodenkräfte löschen schließlich den Brand.
Sorgen bereitet allerdings das Feuer in der Sächsischen Schweiz. Der Brand im Nationalpark in Tschechien übertrat bereits vergangene Woche die Grenze, seitdem brennt es auch in Deutschland. Die deutschen Einsatzkräfte fürchten eine weitere Ausbreitung des Feuers, aufgrund der steigenden Temperaturen und der anhaltenden Dürre.