Vor der Kirche des hl. Cyrill und Method erinnerten am Dienstag tschechische Politiker an die sieben tschechoslowakischen Fallschirmjäger, die dort vor 82 Jahren im Kampf gegen die Nationalsozialisten ihr Leben ließen. In der Kirche unweit des Karlsplatzes hatten sie sich nach dem Attentat auf den stellvertretenden Reichsprotektor Reinhard Heydrich versteckt.
Bei der Erstürmung der Kirche durch die Waffen-SS starben am 18. Juni 1942 Jan Hrubý, Jaroslav Švarc, Josef Valčík, Jozef Gabčík, Adolf Opálka, Jan Kubiš und Josef Bublík. Für das Attentat auf Reinhard Heydrich waren vor allem der Tscheche Jan Kubiš und der Slowake Jozef Gabčík verantwortlich. Sie waren aus London entsandt und befanden sich seit Dezember 1941 in der von den Nationalsozialisten besetzten Tschechoslowakei. Diese Fallschirmjäger, in Tschechien auch bekannt als “Anthropoiden”, sollten den heimischen Widerstand unterstützen und das Attentat auf Reinhard Heydrich vorbereiten.
Heydrich war im September 1941 als stellvertretender Reichsprotektor des Protektorats Böhmen und Mähren nach Prag versetzt worden, um den tschechischen Widerstand gegen das Nazi-Regime zu brechen und die Pläne zur Germanisierung Ost- und Südosteuropas voranzutreiben. Am Morgen des 27. Mai 1942 verübten Kubiš und Gabík in der “Operation Anthropoid” schließlich das Attentat auf Heydrich, welcher 18 Tage später seinen Verletzungen erlag. Es folgten grausame Racheakte der Nationalsozialisten, u.a. die vollständige Auslöschung der Dörfer Lidice und Ležaky.
“Ihre heldenhafte Tat muss in Erinnerung bleiben”
An der Gedenkveranstaltung in der Resslova-Straße nahmen Politiker, darunter Senatspräsident Miloš Vystrčil (ODS), der Senator Pavel Fischer (ODS), der Minister für die Legislative, Michal Šalomoun (Piraten), sowie Soldaten, Veteranen, ausländische Diplomaten und die Öffentlichkeit teil.
„’Wir sind Tschechen! Wir werden niemals aufgeben, hört ihr? Niemals!’ – Mit diesen Worten folgten die Fallschirmjäger der Aufforderung zur Kapitulation und Niederlegung ihrer ihrer Waffen. Die sieben tapferen Männer standen einer hundertfachen Übermacht gegenüber, trotzdem gaben sie nicht auf. Ihre heldenhafte Tat muss stets in Erinnerung bleiben. Sie gaben ihr Leben für die Freiheit und die Demokratie. Sie wurden zu einem Symbol für den Kampf gegen die Tyrannei“, sagte Solomon.
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