Sechs Jahre liegt sie zurück, die dritte Auflage des Standard-Werks „Tschechien – eine Nachbarschaftskunde für Deutsche“. Als es in erster Auflage erschien, schrieb die Mlada fronta Dnes in einer Rezension: „Der Doyen der deutschen Journalisten in Prag, Hans-Jörg Schmidt, hat eine Art Leitfaden für Deutsche geschrieben, die die Tschechen und Tschechien verstehen möchten.“
„Dieses Buch ist kein Geschichtsbuch, auch kein Führer zu den Sehenswürdigkeiten, es ist vor allem eine Sonde in die tschechische Seele. Der Autor kennt Tschechien und die Tschechen“, pries MF Dnes das Buch.
Nach sechs Jahren wurde es dennoch Zeit für eine völlig aktualisierte Neuauflage. Mittlerweile heißt beispielsweise der Präsident nicht mehr Václav Klaus, sondern Miloš Zeman, der zudem – anders als sein Vorgänger – nicht von Parlament und Senat, sondern direkt vom Volk gewählt wurde, und der das Land spaltet.
Auch im tschechisch-deutschen Verhältnis gab es völlig neue Akzente. Jüngst sprach mit Kulturminister Daniel Herman erstmals ein Mitglied der tschechischen Regierung offiziell auf einem Tag der nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer böhmisch-mährisch-schlesischen Heimat vertriebenen Sudetendeutschen. Die Regierung in Prag hat in der bayerischen Staatsregierung unter Ministerpräsident Horst Seehofer überraschend einen Verbündeten entdeckt, auch in der Flüchtlingsfrage gegen Angela Merkel, nachdem die Sudetendeutschen auf die Rückgewinnung der alten Heimat und auf Entschädigung verzichtet hatten. Dinge, die nahezu tagesaktuell sind und unbedingt Eingang in eine Neuauflage des Buches finden mussten, die künftig auch einen neuen Titel tragen wird: „Tschechien – ein Länderporträt“.
In einem Gespräch für die August-Ausgabe des LandesEcho wird Kommentator und Autor Hans-Jörg Schmidt Details zur neuen Auflage seines Buchs enthüllen, das etwa in Bayerns Schulen schon vor zehn Jahren zur ergänzenden Literatur für den Unterricht erhoben wurde und auch von den Landeszentralen für politische Bildung in Bayern und Sachsen empfohlen wird. Die sächsische Landeszentrale hat von der vierten Auflage übrigens bereits einen Sonderdruck geordert.
Weitere Informationen zur überarbeiteten Neuauflage von „Tschechien – ein Länderporträt“ finden Sie auf den Seiten des Christoph Links Verlags: hier.
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