Trotz insgesamt sinkenden Bierkonsums läuft es gut für Tschechiens größten Bierproduzenten Plzeňský Prazdroj. Das Unternehmen konnte seine Exporte im vergangenen Jahr um 10 Prozent steigern.
Tschechiens größter Bierproduzent Plzeňský Prazdroj konnte seine Exporte im Vergleich zum Vorjahr um knapp 10 Prozent steigern. Im Jahr 2024 exportierte das Unternehmen rund 2 Millionen Hektoliter Bier.
Exporte in fast 50 Länder weltweit
„Das Wachstum der Auslandsverkäufe ist vor allem auf Exporte in Länder der Europäischen Union zurückzuführen“, erklärt Roman Trzaskalik, Vertriebsleiter von Plzeňský Prazdroj. Zu den wichtigsten Abnehmern innerhalb der EU gehören traditionell Deutschland, die Slowakei, Polen und Ungarn. Darüber hinaus konnte das Brauereiunternehmen 2024 eine steigende Nachfrage in Ländern wie Schweden (+39 %), Spanien (+29 %) und Kroatien (+16 %) verzeichnen. Insgesamt exportiert das Unternehmen Plzeňský Prazdroj seine Marken in fast 50 Länder weltweit. Außerhalb der EU gehören Südkorea und Vietnam zu den wichtigsten Absatzmärkten.
Pilsner Urquell am beliebtesten
Das beliebteste Exportprodukt aus dem Portfolio von Prazdroj ist seit Jahren das Pilsner Urquell Lagerbier, das auch in Ländern wie den Philippinen, der Mongolei und Singapur verkauft wird. „Wir freuen uns, dass das Interesse am Pilsner Lagerbier auch in asiatischen Ländern wächst“, so Roman Trzaskalik. Das Unternehmen Plzeňský Prazdroj ist in diesem Jahr Partner der diesjährigen Weltausstellung EXPO 2025 im japanischen Osaka. Neben Pilsner Urquell vertreibt das Unternehmen auch die Marken Radegast und Gambrinus, die 2024 ebenfalls Exportzuwächse verzeichnen konnten.
Plzeňský Prazdroj mit Rekordabgaben
Durch die gestiegenen Exporte konnte das Unternehmen seinen Jahresumsatz um 6,7 Prozent, auf 23 Milliarden Tschechische Kronen (ca. 909 Millionen Euro) steigern. Der Nettogewinn des Unternehmens sank im Vergleich zum Vorjahr jedoch leicht, um 0,8 Prozent, auf 5,9 Milliarden Kronen (ca. 239 Millionen Euro). Ein Grund für die sinkenden Einnahmen in 2024 war eine Rekordabgabe von 6,6 Milliarden CZK (rund 267,6 Millionen Euro) an den Tschechischen Staat, die auf eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf alkoholfreie Getränke zurückzuführen ist – bis dato die höchste Steuerzahlung der Unternehmensgeschichte.
Wachstum trotz sinkendem Bierkonsum
Seit Anfang des Jahres gehört die tschechische Bierkultur zum immateriellen Kulturerbe Tschechiens. Langfristig strebt die Tschechische Republik eine Aufnahme der tschechischen Bierkultur in die UNESCO-Welterbeliste an. Bier ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Tschechien: Das Land beherbegt rund 550 Brauereien, etwa 65.000 Menschen sind in der Branche beschäftigt. Seit einigen Jahren jedoch verzeichnen tschechische Brauereien einen Rückgang des Bierkonsums in der Bevölkerung. Im Jahr 2023 wurde 2,7 Prozent weniger Bier gebraut als im Vorjahr. Zudem sank der Bierkonsum im Laufe der letzten Jahre um 9,7 Liter, auf jährlich 133,2 Liter pro Person. Auch in Ländern wie Deutschland wird in den letzten Jahren zunehmend weniger Bier getrunken.