Es gibt kaum eine Persönlichkeit aus der tschechischen und slowakischen Sport-, Mode- und Kulturbranche, die seiner Linse verborgen blieb: Das multifunktionelle Kulturzentrum Vnitroblock zeigt eine Ausstellung des Fotografen Tomáš Třeštík.
„Das Kinn etwas niedriger“
Das weltbekannte Model Tereza Maxová, der Schauspieler Karel Dobrý, der legendäre Torhüter Petr Čech, oder die erfolgreiche Snowboarderin Ester Ledecká. Das sind nur einige Namen der Persönlichkeiten aus der tschechischen und slowakischen Sport-, Mode- oder Kulturbranche, die der Fotograf und Kameramann Tomáš Třeštík während der letzten vier Jahren ablichtete. Und nicht selten hörten sie dabei seinen typischen Befehl: „Das Kinn etwas niedriger“ („Bradu trošku níž“). Dieser Satz wurde schließlich zum Motto seiner aktuellen Fotoausstellung, die im multifunktionellen Kulturzentrum Vnitroblock im Prager Stadtteil Holešovice bis zum 25. Januar 2020 zu sehen ist. Eine gute Hälfte der präsentierten Bilder entstand als Auftrag der tschechischen Monatszeitschrift Reportér, bei der Tomáš Třeštík arbeitet. Seine Aufnahmen balancieren auf der Grenze zwischen Portrait- und Tagebuchfotografie und zeichnen sich durch eine persönliche Sichtweise aus. Im Rahmen der aktuellen Ausstellung bieten sie interessante Blicke nicht nur für die Stammleserschaft des Magazins, sondern auch für Fans des Fotografen sowie alle zufällig Vorbeigehenden.
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Konzert im Treibhaus
Im Prager Stadtviertel Žižkov beginnt am Freitag, den 20. Dezember, die neue Konzertreihe „Botanical Sessions“. Sie wird nicht wie üblich in einem Konzertsaal, sondern in der magischen Welt von Hænke Botanical Lab inmitten tropischer Treibhäuser veranstaltet, wo junge tschechische Musikerinnen und Musiker ihre Kompositionen aufführen werden. Das Programm des ersten Musikabends beinhaltet Werke der Musikgruppe Viah mit der Performerin Huyen Vi Tran und der tschechischen Sängerin, Produzentin und Komponistin Sára Vondrášková aka Never Sol, die gleichzeitig Kuratorin der mehrteiligen Konzertserie ist. Das Hænke Botanical Lab wurde vom französischen Pharmazeuten und Ethnobotaniker Julien Antih gegründet, der sich auf die Nutzung von Heilpflanzen im Pharmabereich spezialisiert hat. Hænke machte 2017 mit der Installation Victoria Pragensis – einem aus Tausenden Pflanzen bestehenden botanischen Labyrinth auf der Piazzetta des Nationaltheaters in Prag – auf sich aufmerksam. Das Projekt erhielt eine Nominierung für den tschechischen Architekturpreis.
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Konsumwelt in DOX
Am Freitag, den 20. und am Samstag, den 21. Dezember, führt das Zentrum für die Gegenwartskunst DOX (Centrum současného umění DOX) im Stadtviertel Holešovice in Prag 7 die Inszenierung „Informátoři“ („Die Informatoren“) auf. Es handelt sich um eine hypnotische Sonde hinter den Kulissen der Weltkonzerne. In diesem konkreten Fall ging es um den Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé, der nicht nur Lebensmittel herstellt, sondern auch viele weitere Produkte in den Bereichen Drogerie und Mode, wodurch man sie im Alltagsleben kaum meiden kann. Das Stück reflektiert reale Ereignisse von 2013 im Zusammenhang mit den Skandalentscheidungen der Schweizer Gerichte. „Es ist überraschend, dass George Orwell sich mit seinen Zukunftsvisionen nicht geirrt hat, aber wir begreifen das alle noch nicht. Wir leben in einer Blasenwelt aus Konsum, die uns verblendet, sodass wir keine Lust dazu haben, dahinter zu schauen, was wir tagtäglich unterstützen, ganz gleich ob wissend oder unwissend. Und darin liegt das Problem“, sagt zur Aufführung von „Informátoři“ Viliam Dočolomanský, der Kunstchef der Tanzgruppe Farma v jeskyni.
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Engelsgesang in der St. Klement-Kirche
Angelus Domini, das Adventskonzert mit dem Victoria Ensemble, wird am Sonntagabend, den 22. Dezember, in der St. Klement-Kirche (Kostel Sv. Klimenta) in der Prager Altstadt stattfinden. Unter der Leitung der Sopranistin Viktoria Dugranpere und in der Begleitung des Orgelspielers Lukáš Vendl werden zwölf Sänger auftreten. In ihrer Darbietung erklingen viele Adventslieder aus Italien, England, Spanien sowie aus dem Böhmen der Renaissance-Epoche. „Das Konzert Angelus Domini, das zweite aus unserer Konzertreihe, bauen wir auf die Hymnen, Antiphonen und biblischen Texte, die im 16. Jahrhundert vertont wurden und die auf die Adventszeit hinweisen. Es handelt sich zwar um bekannte Komponisten, wie O. di Lasso, G. P. da Palestrina oder W. Byrd, in Tschechien ist die Interpretation der Renaissancemusik im Vergleich zum Barock eher selten. Daher wird dieses Konzert bestimmt zu einem außerordentlichen Ereignis während der Vorweihnachtszeit“, betont Victoria Dugranpere.
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