Die Jugend- und Kulturorganisation JUKON und das Thomas-Mann-Gymnasium in Prag luden am Dienstag, den 10. Dezember 2024, zu einer besonderen literarischen Lesung mit musikalischer Begleitung ein. Im Zentrum der Lesung stand die Familiengeschichte von Antonín Dvořák.

Barbara Ortwein, Autorin des Romans Der Sommer 1893 in Spillville, las aus ihrem Werk vor, das Antonín Dvořáks Reise nach Amerika und seine Erlebnisse bei den böhmischen Auswanderern im ländlichen Iowa thematisiert. Neben der Lesung erzählte die Autorin von den Lebenswegen der böhmischen und deutschen Auswanderer in den USA und gab Einblicke in ihre Recherchen vor Ort. Ergänzend zur Veranstaltung gab es eine begleitende Ausstellung sowie musikalische Beiträge mit böhmischen und amerikanischen Liedern. Auch Ausschnitte aus Dvořáks amerikanischen Werken waren zu hören und rundeten die Atmosphäre ab. 

Ein Roman über böhmische Auswanderer in den USA

Dvořák nahm im September 1892 die Position des Direktors am National Conservatory of Music in New York an. Die Stelle bot ein Jahresgehalt von 15.000 Dollar, was für Dvořák zu jener Zeit ein attraktives finanzielles Angebot war. Allerdings musste er für diesen langen Aufenthalt auch eine Lösung für seine Familie finden. Er wurde von seiner Frau, seiner Tochter Otilie und seinem Sohn Antonín begleitet. Die anderen vier Kinder kamen nur während der Sommermonate des Jahres 1893 in die USA, welche die Familie in Spillville in Iowa verbrachte. Das Dorf war 1860 von böhmischen, deutschen und Schweizer Einwanderern gegründet worden.

Mit ihrem Roman und der Ausstellung möchte Barbara Ortwein an die engen kulturellen Verbindungen zwischen Böhmen und den USA erinnern und ein Stück Auswanderungsgeschichte lebendig werden lassen. Ortwein äußerte sich nach der Veranstaltung glücklich: „Ich komme sehr gerne hierher. Es war wie jedes Jahr eine Freude, meine Lesung im Thomas-Mann- Gymnasium abzuhalten.“

Ausstellung über Antonín Dvořák, erstellt von Barbara Ortwein. Foto: Tim Dantes
Ausstellung über Antonín Dvořák, erstellt von Barbara Ortwein. Foto: Tim Dantes

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