Letzten Freitag gab es an dieser Stelle einen Landesblog, in dem ich aufgelistet habe, was ich an Deutschland vermisse. In diesem Blog werde ich daran anknüpfen und aufzählen, was ich an Deutschland nicht vermisse.
Typisch Deutsch ist das Jammern in Deutschland. Man kann es einem Deutschen nie recht machen. Auch wenn alles nach Plan läuft, findet ein Deutscher immer einen Grund sich über etwas auszulassen. In Tschechien gibt es zwar auch eine Jammer-Fraktion. Diese scheint mir aber um Längen weniger ausgeprägt als die in Deutschland.
Wenn es um die Preise von Essen, Bier und Eintritten zu Veranstaltungen in Tschechien geht, kann jedoch selbst ein Deutscher nur wenig jammern. So kann ich mir es als Student erlauben einmal am Tag in einem Restaurant essen zu gehen, wöchentlich Sport- oder Musikveranstaltungen zu besuchen oder mit Zug oder Bus innerhalb Tschechiens zu vergleichsweise sehr günstigen Preisen zu reisen. Genaueres dazu gibt es bei meinem ersten Blog: „Straßenbahnen zwischen Stuttgart und Prag“ So wird die Umstellung auf deutsche Preise und die damit verbundenen Einschränkungen wieder umso schwerer werden.
Streit zwischen Nachbarn gehört auch zur Klassifikation: Typisch Deutsch. So kann es zum Teil belustigend sein, jedoch können Deutsche Nachbarn auch sehr nervenaufreibend sein. Beispielsweise ein anonymer Zettel am Auto, der unter den Scheibenwischern befestigt wurde, worin man beleidigt wird, da man nicht so geparkt hat wie man sollte. Ebenso gehörtdazu ein gegenseitiges Aufbrummen von Polizisten, sollte es einmal nach 22 Uhr etwas lauter sein. In Tschechien musste ich mich mit keinen Konflikten mit Nachbarn auseinandersetzen.
Sobald ich nach Deutschland zurückkehre, werde ich vor allem den geflochtenen geräucherten Käse „Korbáčik“ aus der Slowakei, das billige und zugleich gute Bier, das tschechische Essen und den täglichen Ausblick auf die Prager Burg vermissen.
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