Foto: Botschafter Ferdinand Trauttmansdorff - Bild: LE/tra

Seit 2010 ist Ferdinand Trauttmansdorff nun schon Österreichs höchster Vertreter in Prag. Diese ungewöhnlich lange Zeit für einen Diplomaten nutzte der Botschafter ausgiebig zum Ausbau der Beziehungen zwischen Prag und Wien. Die Erfolge seiner nun endenden Amtszeit an der Moldau würdigte die tschechische Regierung jetzt mit einer Auszeichnung.

 

 

 

Dafür, dass Trauttmansdorfs Bemühungen um eine verstärkte Kooperation von Erfolg gekrönt waren, steht nicht zuletzt auch die trilaterale „Austerlitzer Zusammenarbeit“ (Slavkovská spolupráce) zwischen Tschechien, Österreich und der Slowakei, die seit Januar 2015 ein neues Kapitel der Partnerschaft eingeläutet hat.

Austerlitz (Slavkov) bei Brünn ist vor allem als Austragungsort der Schlacht zwischen den Truppen Napoleons und der Verbündeten Armeen Österreichs und Russlands am 2. Dezember 1805 bekannt. Diese Begegnung endete für die antinapoleonische „Dritte Koalition“ verheerend und öffnete Frankreich den Weg nach Osten. Seit Januar 2015 steht Austerlitz nun aber auch für ein aktuelles Interesse Österreichs an seinen östlichen Nachbarn. In verschiedenen Gremien sollen nun regelmäßig die jeweiligen Minister Tschechiens, Österreichs und der Slowakei über gemeinsame Themen beraten.

Die tschechische Regierung war mit dem Wunsch nach verstärkter Zusammenarbeit an Österreich herangetreten und Botschafter Trauttmansdorff setzte sich in großem Maße dafür ein, dass diese trilaterale Initiative verwirklicht werden konnte, ohne die Partner der Visegrád-Gruppe vor den Kopf zu stoßen.

Für seine unermüdliche Arbeit im Sinne der gutnachbarlichen Beziehungen zwischen Österreich und Tschechien wurde Ferdinand Trauttmansdorff nun am 4.11. von Premierminister Bohuslav Sobotka die „Karel Kramář Medaille“ überreicht. Benannt nach dem ersten tschechoslowakischen Ministerpräsidenten Karel Kramář, wird diese Auszeichnung als Anerkennung der Verdienste um Demokratie, Recht und Freiheit verliehen.

Neben Politikern, kirchlichen Würdenträgern, Dissidenten, Wissenschaftlern und Soldaten sind es besonders Diplomaten, die mit dieser Medaille geehrt werden. Ferdinand Trauttmansdorf nahm sie als erster österreichischer Botschafter entgegen. Sein Nachfolger, Alexander Grubmayr, der sich anlässlich der Feier zum österreichischen Nationalfeiertag der Öffentlichkeit vorstellte, wird in große Fußstapfen treten müssen.

 

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