„Demokratielernen im grenzübergreifenden Austausch“ – unter diesem Motto fand in Weimar das TANDEM Fachforum 2022 statt. Es wurde im Rahmen des aktuellen Schwerpunkts „Jugend gestaltet Zukunft“ organisiert.
Mehr als 60 Pädagogen und Vertreter gemeinnütziger Organisationen aus Tschechien und Deutschland trafen sich vom 18. bis 20. November 2022 in Weimar zu einem dreitägigen Forum, um über die Rolle demokratischer Werte in der Bildung zu diskutieren. Organisiert wurde die internationale Veranstaltung vom Tschechisch-Deutschen Koordinationszentrum für Jugendaustausch TANDEM, das zur Westböhmischen Universität in Pilsen gehört.
„Die tschechische Bildung wird nur so gut sein wie die Pädagogen an den tschechischen Schulen“, erklärte Tandem-Leiterin Lucie Tarabová die Motivation für die Organisation des Forums und fügte hinzu: „Dasselbe gilt natürlich auch für Deutschland.“
Neue Perspektiven für den Schulalltag
Die drei Tage des Forums waren gefüllt mit Workshops und Diskussionen der gemeinnützigen Organisationen META, Post Bellum und DokuPäd.
META bereitete einen Workshop für die Teilnehmer vor, der das Thema Migration und Integration im Klassenzimmer und die Schaffung eines gesunden und sicheren Umfelds für alle behandelte. Die Teilnehmenden probierten spezielle Aktivitäten aus, die die Ankunft neuer Kinder in Klassen und einer neuen fremdsprachigen Umgebung auf spielerische und interaktive Weise verarbeiteten.
Post Bellum wiederum bot einen Workshop mit dem Titel „Mehr als eine Zitrone“ an, der auf die Einordnung der Menschen um uns herum und die Bildung erster Eindrücke im Gegensatz zum aufrichtigen Bemühen, jeden als einzigartige Persönlichkeit wahrzunehmen, verwies. Am Beispiel einer Zitrone wurde gezeigt, wie wir Menschen mit Vorurteilen umgehen. Ähnliche Aktivitäten sollen dazu beitragen, Begegnungen mit Menschen aus anderen Kulturen zu fördern und deren Ausgrenzung und Diskriminierung zu verhindern.
Die Organisation DokuPäd, die im Dokumentationszentrum in Nürnberg tätig ist, leitete einen Workshop zum Thema Fake News und Verbreitung von Desinformation.
Gruppenfoto der Teilnehmenden am Forum. Foto: Martin Dokoupil
Durch Geschichte Demokratie verstehen
Im Rahmen des Zusatzprogramms hatten die Teilnehmer zudem die Möglichkeit, an einer Stadtführung teilzunehmen oder die KZ-Gedenkstätte Buchenwald zu besuchen. Sie bietet, wie die Gedenkstätte Theresienstadt in der Tschechischen Republik, ein Programm für Schulen aus beiden Ländern an. „Gedenkstätten spielen eine unersetzliche Rolle in der Demokratieerziehung, indem sie die Parallelen zwischen der vergangenen Geschichte und der Gegenwart aufzeigen“, merkte Joachim König von der Bildungsabteilung der Gedenkstätte an.