Mit dem Jahreswechsel kommen auf die Bürger in Tschechien einige Änderungen zu. Heizen wird 2025 günstiger, dafür verteuert sich die Autobahnvignette.

Preise für Autobahnvignette steigen

2025 steigen die Preise für die tschechische Autobahnvignette erneut. Für 24 Stunden zahlen Autofahrer ab dem kommenden Jahr 10 Tschechische Kronen mehr (210 Kronen), das 10-Tages-Ticket wird 20 Kronen teurer (290 Kronen). Für eine Monatsvignette werden ab Januar 460 Kronen fällig (zuvor 430 Kronen) und auch der Preis für die Jahresvignette steigt auf 2440 Kronen (zuvor 2300 Kronen). Kraftfahrzeuge mit CNG, LNG und Biomethan zahlen jeweils die Hälfte, Plug-in-Hybride nur ein Viertel. Autos, die mit Strom oder Wasserstoff betrieben werden, bleiben von der Maut ausgenommen.

Die Autbahnvignette in Tschechien ist digital und kann über die offizelle Website erworben werden: https://edalnice.cz

Für die Fahrt auf Tschechiens Autobahnen muss man künftig tiefer in die Tasche greifen. Foto: Miraceti, Dálnice D8 u Lovosic, CC BY-SA 3.0

Höhere Mindestlohn- und Rentenzahlungen

Für 2025 konnte sich die tschechische Regierung auf eine Erhöhung des Mindestlohns einigen. Er soll monatlich 20 800 Tschechische Kronen (830 Euro) betragen und liegt damit bei 42,2 Prozent des Durchschnittseinkommens in Tschechien. Bei einer 40-Stunden-Woche beträgt der Mindestlohn künftig 124,24 Kronen (4,92 Euro) pro Stunde.

Auch die Altersrente wird ab Januar erhöht. Im Durchschnitt wächst der monatliche Betrag hier um 358 Kronen (14 Euro) auf 21 060 Kronen (840 Euro).

Der Mindestlohn wird 2025 auf 20 800 Kronen pro Monat angehoben. Foto: Pixabay

Des Weiteren sollen Löhne ab dem kommenden Jahr auch in Fremdwährung ausgezahlt werden können. Dies geht aus einer Reform des Arbeitsgesetzbuches hervor. Auch eine Erleichterung für Gleitzeitarbeit ist in diesem Papier festgehalten. 

Auch die Bezüge für Politiker und Ex-Präsidenten steigen ab dem kommenden Jahr. Der von der Regierung auf den Weg gebrachte Haushalt für 2025 sieht für die Abgeordneten des tschechischen Parlaments eine Gehaltserhöhung von sieben Prozent vor. Zudem werden die Renten der beiden noch lebenden Ex-Präsidenten Václav Klaus und Miloš Zeman von 50 000 Tschechischen Kronen auf 109 500 Kronen (4350 Euro) mehr als verdoppelt.

Sinkende Energiekosten

Die Menschen in Tschechien dürfen sich ab Januar über sinkende Energiekosten freuen. Die tschechische Energieregulierungsbehörde (ERU) geht von einem teils drastischen Rückgang aus, der auf die Preisnachlässe der Anbieter zurückzuführen sei. Stromkosten für Privathaushalte sollen um 10,1 Prozent sinken, bei Gas reduziert sich der zu zahlende Preis um 8,5 Prozent.

Bürokratieabbau

Ab dem kommenden Jahr werden den tschechischen Bürgern Gänge zum Amt erspart. Bis Februar sollen viele Anträge, welche bisher nur in Präsenz aufgegeben werden konnten, auch digital gestellt werden können. Dies betrifft die Beantragung von Zuzahlungen für Medikamente, des Führerscheins oder des Personalausweises. Letzterer wird ab 2025 auch komplett online als E-Dokument verfügbar sein, was das Mitführen eines Ausweises in Kartenform ersetzen kann. Die Antragstellung in Präsenz bleibt aber weiterhin möglich.

Die tschechische Sozialversicherungsverwaltung soll im Jahr 2025 vollständig digitalisiert sein. Das Verkehrsportal soll 90 Prozent der notwendigen Dienstleistungen elektronisch anbieten, und auch im Gesundheitswesen sollen Patienteninformationen zunehmend digital abrufbar gemacht werden.

Ende des Speisewagens zwischen Prag und Hamburg

Mit dem neuen Jahr schwindet eine Kultikone von der Strecke Prag – Hamburg über Berlin und Dresden. Der berüchtigte Speisewagen der Tschechischen Bahnen (České dráhy) weicht den Modernisierungsvorhaben des Unternehmens. Bis Ende 2025 sollen die neuen „ComfortJet“-Modelle auf dieser Strecke alle alten Eurocity-Züge ersetzt haben. Die neuen Bordbistros kommen ohne bordeigene Küche daher, sehr zum Leidwesen einiger Eisenbahnliebhaber.

Der traditionelle Speisewagen auf der Strecke Hamburg – Prag steht vor dem Aus. Foto:  ČTK / Šimánek Vít

Dieser beitrag erschien zuerst in der landesecho-ausgabe 12/2024

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