Am 18. und 19. Juni überrollte die erste europäische Hitzewelle des Jahres auch Tschechien, mit Temperaturen von bis zu 39 Grad Celsius. Auf die Hitze folgte starkes Unwetter.
Insgesamt zehn Messstationen in ganz Tschechien, welche schon seit mindestens 30 Jahren aktiv sind, meldeten an diesem Wochenende Temperaturen von über 38,9 Grad Celsius gemessen. Dies war der bisherige Monatsrekord für den Juni in Tschechien, der im Jahre 2019 in Aussig (Ústí Nad Labem) gemessen wurde. Die höchste Temperatur an diesem Wochenende erreichte dabei die Stadt Resch (Řež) in der Nähe von Prag mit 39 Grad Celsius. Auch die älteste Messstation des Landes, das Prager Klementinum, verzeichnete für Juni ein neues Maximum mit knapp 37 Grad Celsius, womit es knapp zwei Grad höher als der bisherigere Rekord an dieser Station liegt. Im Klementinum im Zentrum der Hauptstadt wird das Wetter seit 1775 kontinuierlich gemessen. Zudem erlebten die Bewohner vieler Orte in Tschechien von Samstag auf Sonntag die erste Tropennacht des Jahres, in der die Temperaturen nicht unter 20 Grad Celsius fielen.
Schwere Unwetter als Folge
Auf das heiße Wochenende folgten am Montag schwere Unwetter in weiten Teilen von Tschechien. Starke Gewitter fegten durch das Land, begleitet von Hagel, Wind und sinnflutartigen Regenfällen. In vielen Regionen mussten Feuerwehrleute umgestürzte Bäume beseitigen und Wasser aus überfluteten Kellern pumpen. Witterungsbedingt waren zehntausende Menschen viele Stunden ohne Strom, am Montag gegen 18 Uhr ganze 70.000 Haushalte. Die Stürme sorgten auch bei den Bahnen für Probleme.
Europaweiter Hitzeschlag
Das extrem heiße Wetter macht auch anderen europäischen Ländern zu schaffen. In Frankreich, wo die Temperaturen deutlich die 40-Grad-Marke überschritten haben, herrschte laut dem Wetterdienst Meteo France eine „wirkliche Ausnahmesituation“. In Spanien nahm durch die Trockenheit insbesondere die Anzahl an Waldbränden signifikant zu. Deutschland war ähnlich wie Tschechien betroffen und meldete Temperaturen von bis zu 38 Grad Celsius. Forscher warnen davor, dass Hitzewellen aufgrund des Klimawandels häufiger und schwerwiegender sind und schon früher im Jahr auftreten können.