Ab Sonntag, den 28. März, gilt Tschechien aus deutscher Sicht nicht mehr als Virusvariantengebiet (auch als Mutationsgebiet bezeichnet), sondern wieder als Hochinzidenzgebiet. Das bringt Erleichterungen im grenzüberschreitenden Verkehr mit sich, es gelten aber nach wie vor starke Einschränkungen.
Die Corona-Infektionszahlen in Tschechien bewegen sich zwar immer noch auf einem relativ hohen Niveau, die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist zuletzt aber deutlich zurückgegangen. Zeitweise hatte Tschechien eine 7-Tage-Inzidenz von über 800, inzwischen ist diese auf 526 gesunken (Stand: 26.03.21). Daher stuft Deutschland Tschechien mit Wirkung zum Sonntag, den 28. März, zurück auf die Kategorie „Hochinzidenzgebiet“.
Einreise nach Deutschland nur mit Negativtest
Damit sind Reisen nach Deutschland aus triftigen Gründen wieder in einem größeren Umfang als bisher möglich. Personen, die sich vor ihrer Einreise nach Deutschland bis zu zehn Tage in Tschechien aufgehalten haben, müssen bei der Einreise einen negativen Test vorweisen können (PCR- oder Antigen-Schnelltest, nicht älter als 48 Stunden) und die Einreise zehn Tage im voraus anmelden. Anschließend gelten die Quarantäne-Vorschriften des jeweiligen Bundeslands, in dem sich der Zielort der Reise befindet. In der Regel ist nach fünf von zehn Tagen in Quarantäne eine Freitestung möglich.
Zu beachten ist allerdings, dass – zumindest laut des bayerischen Gesundheitsministeriums – die Einreiseregeln auch rückwirkend gelten. Entscheidend ist also, ob man sich in den letzten zehn Tagen in einem Virusvariantengebiet aufgehalten hat.
Ob mit der Rückstufung auf Hochinzidenzgebiet auch die Grenzkontrollen an der deutsch-tschechischen Grenze durch die Bundespolizei entfallen, ist noch unklar. Entfallen sollen sie auf jeden Fall an der Grenze zu Tirol, das ab Sonntag als normales Risikogebiet gilt. Wann es zu einer Wiederaufnahme des grenzüberschreitenden Zugverkehrs kommt, ist bislang ebenfalls noch nicht bekannt.
Erleichterung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs
Entlastungen bringt die Rückstufung als Hochinzidenzgebiet auch für den internationalen Güter- und Warentransport. Transitreisen durch Deutschland aus Tschechien kommend sind dann nämlich wieder ohne Negativtest möglich. „Die Pflichttestung von LKW-Fahrern verursachte große Komplikationen. Wir sahen Hunderte LKWs an der Grenze, die im Winter Stunden auf die Tests oder wegen Grenzkontrollen warten mussten. Wir haben wiederholt dagegen protestiert, weitere Staaten haben uns unterstützt. Die Rücknahme dieser Bedingungen macht den grenzüberschreitenden Verkehr wieder flüssiger, nicht nur in Tschechien, sondern in ganz Europa“, teilte der tschechische Außenminister Tomáš Petříček mit. „Das totale Einreiseverbot nach Deutschland wird aufgehoben, Tourismus wird aber weiterhin nicht möglich sein“, fügte er hinzu.
Auch für Pendlerinnen und Pendler aus Tschechien sind voraussichtlich Erleichterungen zu erwarten. „Das bringt Erleichterung für den Transitverkehr, Spediteure und am ehesten für die Pendler, falls Sachsen und Bayern Ausnahmen von der Quarantäne durchsetzen“, sagte der tschechische Botschafter in Deutschland, Tomáš Kafka.
Mitte Februar, als in Tschechien die Corona-Zahlen stark anstiegen und sich die britische Corona-Mutante rasant ausbreitete, stufte Deutschland Tschechien als Virusvariantengebiet, bzw. „Mutationsgebiet“ ein. Es folgte eine massive Einschränkung des deutsch-tschechischen Grenzverkehrs, ein Einreiseverbot für tschechische Staatsbürger, Grenzkontrollen durch die Bundespolizei und nicht zuletzt die Einstellung des zwischenstaatlichen Zugverkehrs.
Mehr Informationen zur Einreise nach Deutschland auf der Webseite der Deutschen Botschaft Prag sowie auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums.