Auf dem Sudetendeutschen Tag Anfang Juni wird Bayerns Ministerpräsident Markus Söder den Karlspreis verliehen bekommen. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft begründet Ihre Auszeichnung mit Söders besonderem Engagement für Europa.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wird mit dem Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft ausgezeichnet. Die Verleihung soll am 8. Juni 2025 im Rahmen des 75. Sudetendeutschen Tags in Regensburg stattfinden. Mit dem Preis ehrt die Landsmannschaft Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um die Völkerverständigung und die europäische Einheit verdient gemacht haben.
Söder, der „Freund der Sudetendeutschen“
Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, lobt Söder als „leidenschaftlichen Europäer, Vollblutpolitiker und treuen Freund der Sudetendeutschen“. Schon als junger Abgeordneter habe sich der CSU-Politiker für die Belange der Heimatvertriebenen eingesetzt, Kontakte in die Tschechische Republik gepflegt und die bayerisch-tschechische Verständigung gefördert. Besonders hervorgehoben wird seine Rolle bei der Vollendung des Sudetendeutschen Museums in München während der Corona-Zeit – ein „Leuchtturm der mitteleuropäischen Kulturlandschaft“, wie Posselt betont.
2025 ist erinnerungspolitisch bedeutsam
Die Verleihung des Karlspreises fällt 2025 in ein geschichtsträchtiges Jahr: 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erinnern viele Veranstaltungen in Deutschland und Tschechien an Krieg und Vertreibung. Auch das Motto des diesjährigen Sudetendeutschen Tages – „Aus Krieg und Vertreibung lernen. Für Frieden und Freiheit kämpfen“ – knüpft an diese Gedenkdimension an. Nach dem Krieg wurde ein Großteil der drei Millionen Deutschen aus dem heutigen Tschechien vertrieben. Die Beziehungen zwischen Bayern und der Tschechischen Republik waren jahrzehntelang angespannt – insbesondere aufgrund der sogenannten Beneš-Dekrete. Erst seit dem Besuch von Horst Seehofer 2010 entspannte sich das Verhältnis.
Menschenrechtspreis für „Meeting Brno“
Auch der Sudetendeutsche Menschenrechtspreis wird im Rahmen des Pfingsttreffens der Sudetendeutschen verliehen. Am 7. Juni geht die Auszeichnung an die Bürgerinitiative „Meeting Brno“, die sich für eine kritische Auseinandersetzung mit der Nachkriegsgeschichte und für die Völkerverständigung einsetzt. Seit 2015 organisiert die Initiative einen symbolischen Marsch von Pohrlitz (Pohořelice) nach Brünn (Brno) in entgegengesetzter Richtung zum sogenannten „Brünner Todesmarsch“ von 1945 – ein „starkes Zeichen in Zeiten zunehmendem Nationalismus“, wie Posselt betont.