Kollision zweier Personenzüge in Südböhmen mit Toten und Verletzten und Entgleisung eines Güterzugs bei Prag. Wichtige Hauptstrecken sind gesperrt.
Am Mittwochmorgen kurz nach 8 Uhr kam es in Südböhmen nahe der Grenze zu Bayern zu einem schweren Zugunglück. Der Expresszug aus München nach Prag stieß auf der eingleisigen Strecke zwischen Taus (Domažlice) und Blisowa (Blížejov) mit einem Regionalzug zusammen. Die Rettungskräfte meldeten drei Tote: die zwei Lokführer sowie eine Reisende. Vier Personen sind schwer und weitere drei mittelschwer verletzt.
Vor Ort sind Dutzende Rettungskräfte sowie vier Hubschrauber im Einsatz. Es helfen auch Einsatzkräfte aus Bayern. Das Unglück ereignete sich auf der Hauptstrecke Pilsen-München. Laut Verkehrsminister Karel Havlíček habe der Expresszug vor dem Unglück ein Haltesignal durchfahren.
Eurocitys werden umgeleitet
Im tschechischen Kralup an der Moldau (Kralupy nad Vltavou), 15 Kilometer nordwestlich von Prag, ist am Mittwochmorgen ein Güterzug entgleist. Die Unfallursache wird untersucht. Personen kamen nicht zu Schaden. Die Bahnstrecke zwischen Kralupy und Libschitz an der Moldau (Libčice nad Vltavou) wurde vollständig gesperrt. Das hat erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Bahnverkehr, denn das Unglück ereignete sich auf dem Bahnkorridor Dresden-Prag. Laut tschechischer Bahnnetzverwaltung Správa železnic wird die Strecke nicht vor Donnerstag wieder in Betrieb genommen. Internationale Züge werden weiträumig über die Bahnstrecke am rechten Elbufer über Lissa an der Elbe (Lysá nad Labem) umgeleitet. Das betrifft auch alle Eurocity-Züge von Dresden nach Prag und Budapest aber auch nach Berlin und Hamburg. Es ist mit Verspätungen zu rechnen. Zwischen Kralup und Prag-Holeschowitz (Holešovice) wurde Ersatzverkehr eingerichtet.
Bei Kralup an der Moldau entgleisten drei Waggons eines Güterzugs. Personen kamen nicht zu Schaden. Foto: Správa železnic
Auf tschechischen Eisenbahnstrecken kommt es immer wieder zu Unfällen. Die Sicherheitstechnik gilt als veraltet. Erst vor einem Jahr waren im Erzgebirge nahe der deutschen Grenze zwei Züge frontal zusammengestoßen. Dabei waren zwei Menschen gestorben, darunter ein Deutscher.
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