Tschechien trifft der Medikamentenengpass, unter dem ganz Europa im Moment leidet. Es fehlen Antibiotika mit Penicillin, Medizin gegen Fieber, Präparate gegen Durchfallerkrankungen und Arzneien für Parkinson-Patienten.

Seit dem letzten Jahr häufen sich in ganz Europa die Engpässe bei Medikamenten. Auch die Tschechische Republik ist von dem Mangel an Arzneien betroffen. Dem Staatlichen Institut für Arzneikontrolle (SÚKL) zufolge sollen einige Präparate erst ab Ende Januar wieder verfügbar sein.

Engpass kann lebensgefährlich werden

Einer der knappen Wirkstoffe ist Levodopa, der im Körper des Patienten in Dopamin umgewandelt wird. Dieser ist für an Parkinson erkrankten Menschen unersetzlich. Die Medikamente, die den Wirkstoff beinhalten, werden knapp. „Levodopa muss dreimal täglich eingenommen werden. Die regelmäßige Anwendung ist unerlässlich. Wenn Levodopa plötzlich abgesetzt wird, besteht möglicherweise Lebensgefahr für den Patienten“, erklärte Petra Havránková, Generaldirektion des Universitätsklinikum in Prag gegenüber dem Nachrichtensender ČT24.

Verschreibungspflichtige Medikamente aus dem Ausland

Doch auch Medikamente, die von vielen regelmäßig genommen werden, sind betroffen. So explodieren die Preise von Endiaron, ein Präparat gegen Durchfall, das viele in ihrer Reiseapotheke haben. Online wird das einzelne Päckchen inzwischen für 700 Kronen (ca. 29 Euro) gehandelt.

Viele versuchen daher, ihre Medikamente im Ausland zu erwerben. Das in Tschechien übliche elektronische Rezept gilt auch in einigen anderen Ländern wie Kroatien oder Polen. Patienten können also auch versuchen, ihre verschreibungspflichtigen Medikamente in anderen Ländern zu bestellen. Doch auch hier sind Arzneien wie zum Beispiel Antibiotika oft Mangelware und nicht zu erstehen.

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