Während der Heiligen Messe im Prager Veitsdom anlässlich der Beisetzung der sterblichen Überreste Karls I. Foto: ČTK/Šulová Kateřina

Im Veitsdom auf der Prager Burg wurden am vergangenen Sonntag die sterblichen Überreste des letzten österreichischen Kaisers und böhmischen Königs, Karl I., feierlich beigesetzt. Der Prager Bischof hielt die Messe anlässlich des 100. Todestages des Kaisers ab.

Am Sonntag, den 24. April, feierte Václav Malý, der römisch-katholische Weihbischof von Prag, den hundertsten Todestag von Kaiser Karl I., dem Kaiser von Österreich-Ungarn und König von Böhmen, mit einer Messe. Zu diesem Anlass kamen auch dessen sterbliche Überreste in die Kathedrale auf der Prager Burg. Konkret handelt es sich dabei um ein kleines Stück der Rippe von Karl I., welches aus Madeira nach Tschechien gebracht wurde. Auf Madeira starb dieser im Exil im Alter von 34 Jahren, 2004 wurde er seliggesprochen. Die Reliquie wurde nun Teil des St.-Veits-Schatzes.

„Der böhmische König kehrt symbolisch an den Ort zurück, an dem seine Vorfahren begraben sind, da er ein Nachkomme von St. Ludmila in der 32. Generation ist, sie ist der Ursprung der Přemysliden“, so Milan Novák vom tschechischen Zweig der Kaiser-Karl-Gebetsliga für den Völkerfrieden. Die Überreste des Seliggesprochenen kommen an Orte, die mit diesem in Verbindung stehen. An der Zeremonie in Prag nahm auch der Enkel Karl von Habsburg teil, der wie sein Großvater Mitglied des Ritterordens St. Georg ist.

Karl I. wurde am 17. August 1887 als Erzherzog Carl Franz Joseph Ludwig Hubert Georg Otto Maria von Österreich auf Schloss Persenbeug geboren. Von 1916 bis zu seinem Verzicht auf den Thron 1918 war er der letzte Kaiser von Österreich, als Karl III. König von Böhmen und als Karl IV. König von Ungarn. Karl starb am 1. April 1922 nach einer schweren Lugenentzündung – vermutlich infolge einer Infektion mit der Spanischen Grippe – im Alter von 34 Jahren auf Madeira.

 

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