Mikroskopische Aufnahme der Affenpocken-Erreger. Foto: ČTK/AP/Uncredited

Bei einem Reiserückkehrer aus Antwerpen wurden erstmals auch in Tschechien die sogenannten Affenpocken festgestellt.

Den ersten Fall der Affenpocken in Tschechien bestätigte am Dienstag der Vorsitzende Infektiologie der tschechischen Ärztekammer Jan Evangelista Purkyně, Pavel Dlouhý, gegenüber dem Nachrichtenserver seznam.cz. Aufgetreten sei die Krankheit bei einem Reiserückkehrer aus Antwerpen, der dort ein Musik-Festival besuchte. Die Person, zu der das Prager Hygieneamt keine weiteren Angaben machte, wird im Zentralen Prager Militärkrankenhaus behandelt.

„Wir haben erwartet, dass bei uns ein solcher Fall auftaucht. Krankheitsfälle traten in den letzten Tagen vor allem in Ländern auf, in die oft Touristen reisen“, sagte Dlouhý. Gleichzeitig beruhigte er, dass kein Anlass zur Panik bestehe. „Die Ansteckungsgefahr ist bei Weitem nicht so groß wie bei gewöhnlichen Pocken. Das Risiko einer Ansteckung ist im öffentlichen Nahverkehr oder in der Schule und so weiter sehr gering.“ Das Virus sei nicht all zu gefährlich, tödliche Verläufe kämen nur in Ausnahmefällen vor. Daher seien auch keine besonderen Schutzmaßnahmen nötig. Dlouhý warnte aber vor sexuellen Risikokontakten.

Affenpocken werden vor allem durch engen körperlichen Kontakt übertragen. Zu den typischen Symptomen während der ersten Tage gehören Fieber, Schmerzen und geschwollene Lymphknoten. Anschließend treten die charakteristischen Hautveränderungen auf, die sich meist auf das Gesicht, die Hände oder Fußsohlen konzentrieren. In der Regel halten die Symptome zwei bis vier Wochen an und können von selbst verschwinden. Die Inkubationszeit wird zwischen fünf und 21 Tagen angegeben. 

Die Affenpocken waren in den vergangenen Tagen in mehreren europäischen Ländern aufgetaucht, etwa in Dänemark, Spanien, Italien, Slowenien und Österreich. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) teilte am Dienstag mit, dass weltweit bislang 131 Fälle registriert worden seien.

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