Berufsbildende Schulen aus Plaß (Plasy) und Neustadt an der Waldnaab haben nach einer Corona-Pause die Durchführung von grenzüberschreitenden Praktika wieder aufgenommen. Im Rahmen des vom Koordinierungszentrum des deutsch-tschechischen Jugendaustauschs Tandem angebotenen Förderprogramms besitzen Berufsschüler ab 16 Jahren wieder die Möglichkeit, ein Praktikum in ihrem Nachbarland zu absolvieren.

Die ersten deutschen Berufsschüler absolvierten nach der Wiedereinführung ihre Praktika auf Bauernhöfen in der Nähe von Plaß. Für zwei Wochen wurden sie in den Alltag der Landwirte integriert, lebten mit den Familien und arbeiteten in landwirtschaftlichen Betrieben. „Sie helfen den Mitarbeitern zum Beispiel beim Gras mähen und heuen, füttern Schafe und Hühner und lernen dem Umgang mit landwirtschaftlichen Maschinen“, erzählt Lukáš Janko, einer der langjährigen Gastlandwirte für Praktikanten aus Deutschland.

Dank jahrelanger Erfahrung mit Auszubildenden konnten die Schulen gute Beziehungen zu den Landwirten aufbauen, die sich immer über Auszubildende freuen. Kateřina Múllerová, Koordinatorin des tschechisch-deutschen Austauschs an der Schule in Plaß, betont: „Wenn Menschen eine gemeinsame Liebe für Land und Tiere haben, können sie leicht eine gemeinsame Basis finden“. Auch nach dem Praktikum bleiben manche Landwirte mit den Auszubildenden in Kontakt.

Ein Praktikant lernt den Umgang mit landwirtschaftlichen Geräten. Foto: Lenka Mahdalová

Ein Praktikant lernt den Umgang mit landwirtschaftlichen Geräten. Foto: Lenka Mahdalová

Die Partnerschaft zwischen der Fachoberschule in Plaß und dem staatlich beruflichen Schulzentrum in Neustadt besteht mittlerweile seit 15 Jahren. Auch während der Corona-Pause standen die Schulen in Kontakt und beobachteten die Möglichkeiten zur Durchführung von Schülerpraktika. Nach Lockerung der Maßnahmen setzten sie ihre bisherige Zusammenarbeit fort.

Die Förderung der Praktika erfolgen durch die Tandem-Koordinierungsstellen des tschechisch-deutschen Jugendaustauschs in Pilsen und Regensburg. Sie unterstützen die Entwicklung umfassender Kontakte und freundschaftlicher Beziehungen in Deutschland und Tschechien, wie bei den genannten Schulen. Dafür beantragt Tandem Mittel aus dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und dem europäischen Programm Erasmus+. Die Mittel werden an den Schulen verteilt, die im Programm zur Unterstützung der Berufspraxis eingeschrieben sind. Die Projekte kommen bei den Berufsschülerinnen und -schülern sehr gut an, wie auch Müllerová in Bezug auf das Landwirtschaftsprojekt betont: „Für Berufsschüler ist es immer eine Gelegenheit, eine Zusammenarbeit mit Landwirten im Ausland aufzubauen und wertvolle Erfahrungen auf dem Gebiet zu sammeln.“

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