Der Klimawandel ist längst in Gange und stellt Gesellschaft sowie Politik vor neue Herausforderungen. Die Umweltorganisation „Partnerschaftsstiftung“ (Nadace Partnerství) mit Sitz in Brünn (Brno) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen dabei zu unterstützen, einen nachhaltigen Umgang mit der Umwelt zu finden. Seit 2019 belohnt die Stiftung umweltfreundliche Projekte mit den „Adapterra Awards“. Gesucht werden Ideen, die dazu beitragen, Städte, Häuser und Landschaften an den Klimawandel anzupassen.
In den vier Wettbewerbskategorien „Freie Landschaft“, „Bebaute Gebiete“, „Arbeitsumfeld“ und „Unser Zuhause“ wurden in diesem Jahr 78 Projektlösungen eingereicht. In einer ersten Wettbewerbsrunde wählte die Fachjury unter Kriterien wie Funktionalität, Umwelteinflüsse und Reproduzierbarkeit 21 Finalisten aus, für die bis zum 30. September online abgestimmt werden kann. Am 4. November werden die Sieger schließlich im Rahmen einer Konferenz ausgezeichnet. „Wir freuen uns, dass in diesem Jahr so viele interessante Projekte eingegangen sind, die eine hochwertige Pflege der Landschaft anstreben“, kommentiert Vratislav Janda, Direktor für Unternehmensbeziehungen bei Nestlé, dem Hauptpartner der Adapterra Awards.
Fünf Finalisten aus Prag
Unter den Finalisten in diesem Jahr sind auch fünf Projekte aus Prag. Dazu gehört zum Beispiel der 95 Hektar große, vielbesuchte Park Stromovka (Královská obora Stromovka) in Prag-Bubeneč. Dieser muss sich, um als Naturdenkmal erhalten zu bleiben, den besonderen Herausforderungen der jährlich rund zwei Millionen Besucher anpassen. Von 2015 bis 2018 wurde der Park grundlegend restauriert und besondere Technologien eingesetzt, um das lokale Wasser zu säubern, sowie Vorkehrungen zum Schutz vor Überschwemmungen und Starkregen getroffen.
Ein weiteres Projekt widmet sich dem Bereich zwischen der Autobahn D8 und Horní Počernice in Prag. Im Verlauf der letzten drei Jahre wurde hier unter besonderer Berücksichtigung der Natur auf fast 13 Hektar Land der Landschaftspark Ladech (Krajinný park V Ladech) geschaffen, der besonders die Erhaltung des Wassers auf dem Gelände verfolgt.
Neben Feldern entstehen in Dolní Počernice auch zahlreiche Obstwiesen. Foto: Nadace Partnerství
Auch die Abteilung für Umweltschutz der Stadt Prag (Odbor ochrany prostředí MHMP) bemüht sich in einem Projekt, den Stadtrand der Landeshauptstadt nachhaltiger und einladender zu gestalten. Auf einer sechs Hektar großen Fläche entstehen in Dolní Počernice seit 2018 Felder, die ohne chemische Behandlung bestellt werden und deren Ertrag an örtliche Kindergärten, Schulen und Altenheime weitergegeben wird. Ziel ist es außerdem einen Ort zu schaffen, den Prager gerne besuchen.
Ein anderes Projekt aus der Landeshauptstadt, das den Einzug ins Finale geschafft hat, widmet sich dem Regenwassermanagement im Wohngebiet „SUOMI Hloubětín“ in Prag 9.
Das Entwicklungsprojekt wird seit 2016 umgesetzt und befindet sich momentan in der vierten von zehn Realisierungsstufen. Es ist das bisher größte seiner Art auf dem Gebiet der Hauptstadt Prag. Aus dem Wohngebiet fließt kein Regenwasser mehr in den klassischen Abwasserkanal, sondern wird durch Rückhaltetanks und Infiltrationsanlagen verlangsamt. Zudem entstehen grüne Innenhöfe und Neubepflanzung, die sich mit einem speziellen System selbst bewässern.
An dem Wettbewerb nehmen aber auch große Unternehmen teil, die das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit für sich entdeckt haben. Zu den Prager Finalisten gehört nämlich auch der ČSOB-Campus, eine Erweiterung des Hauptsitzes der Tschechoslowakische Handelsbank ČSOB in Prag. Der Gebäudekomplex wurde 2019 fertiggestellt und passt sich nicht nur optisch der Landschaft an, sondern möchte mit einer nachhaltigen Heiz- und Kühllösung auch die Umwelt schonen.
Arbeiten im Grünen – der ČSOB Campus. Foto: Nadace Partnerství
Der Schirmherr des Wettbewerbs, Senatspräsident Miloš Vystrčil (ODS), hält die Unterstützung der Adapterra Awards für „richtig und logisch“. „Alle sinnvollen Aktivitäten, die zu einer besseren Wasserwirtschaft und zum natürlichen Zusammenleben von Mensch und Natur beitragen, werden für unsere Zukunft immer wichtiger“, führt der Vorsitzende des Oberhauses weiter aus.
Mehr Informationen zu den Projekten und der Abstimmung finden Sie hier. Mit Ihrer Stimme unterstützen Sie nicht nur ein nachhaltiges Projekt, sondern nehmen gleichzeitig auch an einer Preisverlosung teil.