Ein ungewöhnlicher Künstler stellt derzeit in Prag aus: Bei Helmut Bistika sind Leben und Werk nicht voneinander zu trennen. Zum einen malt er, zeichnet und schafft Skulpturen. In seiner Heimatstadt Medzev in der Slowakei betreibt er ein Café samt Galerie.
Daneben reist Helmut Bistika durch Europa, um mit behinderten Kindern Kunstworkshops durchzuführen. Aus dieser Arbeit ziehe er die meiste Inspiration und Energie für sein eigenes künstlerisches Schaffen, sagte der Künstler bei der gut besuchten Vernissage am 12. Oktober in Prag. Weshalb er nun ausgerechnet in der tschechischen Hauptstadt ausstellt, hat einen einfachen Grund: Bistika ist ein Nachfahre der deutschen Minderheit, den Karpatendeutschen.
Sein Heimatort Medzev trägt auch den historischen Namen Metzenseifen. Dort, und nur dort wird noch der deutsche Dialekt „Mantakisch“ gesprochen, auch Helmut Bistika fördert die Mundart. Für Martin Dzingel von der Landesversammlung der Deutschen Vereine und Lucia Urbancoková vom Karpatendeutschen Verein in der Slowakei war es deshalb fast logisch, den Künstler mit einer Ausstellung nach Prag zu holen. Gemälde und Papierarbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen sind nun zu sehen. Besonders auffällig ist eine Serie verspielter Collagen, die sich mit Spitze, Teppichresten, Papier und Haaren auf abstrakte Art mit existentiellen Themen auseinandersetzen.
Die Werkschau von Helmut Bistika ist im Prager Haus der nationalen Minderheiten noch bis zum 20. Oktober ausgestellt. Geöffnet ist die Galerie in der Vocelová 602/3 (Metro IP Pavlova) von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr.
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