Bereits zum dritten Mal wurde der „Johnny“ Klein-Preis verliehen. Mit den drei Preisen wurden eine Hörfunkreportage, eine TV-Dokumentation und eine Zeitungsreportage prämiert.
Der deutsch-tschechische Nachwuchswissenschaftler und Publizist Jonas Lüth ist der Hauptpreisträger des diesjährigen „Johnny“-Klein-Preises für deutsch-tschechische Verständigung. In seiner im Deutschlandfunk ausgestrahlten Reportage „Tschechien und seine Deutschen – was ist geblieben?“ schilderte Lüth den aktuellen Umgang in Tschechien mit der deutschen Vergangenheit. Er nimmt die Zuhörer in seiner preisgekrönten Reportage mit auf eine Reise mit vielen Stationen bis ins kleine Dorf Wenzelsdorf (Václavov) am Rande des Altvatergebirges. In dem Ort leben seine tschechischen Großeltern und dort stößt auch auf die deutschen Wurzeln seiner Familie. Der erste Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Hauptpreisgewinner Jonas Lüth bei seiner Dankesrede. Screenshot YouTube Landesversammlung deutscher Vereine.
Mit dem zweiten Preis wurde die TV-Dokumentation „Eine Reise gegen das Vergessen“ des Vereins Tüpfelhausen e.V. aus Leipzig ausgezeichnet. In der Reportage verfolgen die Filmemacher die Schicksale des jüdischen Fußballklubs SK Bar Kochba aus Leipzig. Dabei stießen sie auch auf den DFC Prag, wo ebenfalls jüdische Fußballer mitspielten. Den mit 2.500 Euro dotierten Preis nahm Christoph Schumacher entgegen.
Der Redakteur der Freien Presse, Oliver Hach, gewann mit seiner Reportage den dritten Preis. Screenshot YouTube Landesversammlung deutscher Vereine.
Der dritte Preis (Preisgeld 1.500 Euro) ging in diesem Jahr an den Reporter der Freien Presse, Chemnitz, Oliver Hach. In seiner Reportage „Heimkehr nach Kupferberg“ erzählt er die Geschichte von Edmund Wohlrab, der als 7-jähriger aus Kupferberg (dem heutigen Meděnec) vertrieben wurde, und bis heute immer wieder in seine Heimat zurückkehrt und sich für Aussöhnung einsetzt. in Nachwuchspreis wurde in diesem Jahr nicht vergeben.
Auf Wiedersehen in Mährisch Schönberg
Der Preis erinnert an den früheren Sprecher der Bundesregierung und stellvertretenden Bundestagspräsidenten Hans „Johnny“ Klein. Er wurde im 90. Geburtsjahr von Hans Klein bereits zum dritten Mal vergeben. Die Preisverleihung konnte allerdings wegen der angespannten Pandemielage nicht wie geplant in seiner Heimatstadt Mährisch Schönberg (Šumperk) stattfinden, sondern wurde online über YouTube ausgestrahlt. Wie schon in den Vorjahren wurde die Veranstaltung feierlich vom Jugendchor Motýli (Schmetterlinge) umrahmt. Der Bürgermeister der Stadt Mährisch Schönberg, Tomáš Spurný, Entwicklungshilfeminister Gerd Müller, Regierungssprecher Steffen Seibert, Reinfried Vogler, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen und der frühere Bundesbeauftragte für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Hartmut Koschyk, hielten Grußworte. Die Laudatio auf die Preisträger hielten der Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine, Martin Dzingel, die Präsidentin der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Christa Naaß und Hartmut Koschyk, der den Preis vor Jahren initiierte. Hartmut Koschyk äußerte zum Schluss den Wunsch auf ein Treffen aller Preisträger im kommenden Jahr vor Ort in Mährisch Schönberg.