Der „Bund der Deutschen in Böhmen“ organisierte in den Tagen 17.- 18. September 2016 schon zum 23. Mal das Konzert „Musik kennt keine Grenzen“, jetzt unter dem Namen „Wandernde Egerländer Musikanten“. Diesmal wanderten „Gunnar Dieth und sein Blasorchester Egerland“ mit den „Målaboum“ und „Den Målas“ nach Marienbad (Mariánské Lázně), wo zwei Auftritte stattfanden. Unterstützt wurde dieses Ereignis von dem „Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds“ und dem „Kulturministerium der Tschechischen Republik“.
Wenn der Rübezahl zaubert
Das Konzert am Samstagabend fand im neu renovierten Hotel „Rübezahl“ statt. Eine würdige Stätte für Spitzenqualität im Egerländer Kulturgut. Über den Rübezahl werden die verschiedensten Geschichten erzählt, die man nicht glauben muss. Die Egerländer haben seinen Zauber, oder besser gesagt seinen Fluch, an diesem Samstag erlebt. Im Saal für 120 Besucher „drückten sich“ ganze sechsundzwanzig! Keiner konnte sich erklären was an diesem regnerischen Samstag in Marienbad passierte. Nach dem Konzert sagte aber Gunnar Dieth: „es war eine wunderschöne Atmosphäre an diesem Abend spürbar…“
Entschädigung für eine schlaflose Nacht
Ins Bett ging es um halb eins. Nicht einmal drei Stunden Schlaf, beim Aufwecken Regen in Strömen: da hilft auch kein Espresso am Morgen. Voll Sorgen ging´s nach Marienbad. Schon beim Ankommen an der Trinkhalle war es klar: hier wird eine ganz andere Show ablaufen!
Als das Konzert mit dem Marsch „Kaiserin Sissi“ von Timo Dellweg anfing waren schon hunderte Zuschauer zugegen. Mit den weiteren Tönen kamen immer mehr dazu: das machte dann wirklich Spaß!
Wie am Freitagabend, so auch an diesem Sonntag führte durchs Programm zweisprachig Werner „Mulle“ Müller und der „Måla Richard“ (Šulko). Einer der Höhenpunkte war mit Sicherheit die „Flügelhorn Serenade“ von Václav Vačkář mit dem Solisten Daniel Beez. Mit siebzehn Jahren so gefühlvoll mit dem Flügelhorn umzugehen, das sieht man selten!
Der „Bund der Deutschen in Böhmen“ beteiligte sich am Programm wie am Freitag, so auch am Sonntag mit zwei Blöcken: in einem zeigte er Egerländer Volkstänze, präsentiert durch die „Målas“, und zum zweiten mit Egerländer Volksliedern mit Zitherbegleitung durch die „Målaboum“. Schon beim Konzert wurden die Auftretenden durch Deutsche und Tschechen freundlich angesprochen und man spürte, dass diese sehr anspruchsvollen Aktivitäten doch einen Sinn haben: für die Völkerverständigung, für den Erhalt des Deutschtums und vor allem für die Selbstdarstellung der deutschen Minderheit in Tschechien!
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