In der nächsten Woche haben Sie die Möglichkeit sich intensiver mit den deutsch-tschechischen Beziehungen zu beschäftigen. Einen Blick in die Vergangenheit bietet eine Tagung über Populärkulturen an der Karls-Universität. In Form eines Balletts wird das berühmte Werk „Der Prozess“ von Franz Kafka aufgeführt. Wer es internationaler bevorzugt, kann die Fotoausstellung von Jürgen Schadberg besuchen.

 

Deutsch-tschechische Populärkulturen

Für Freitag und Samstag (28. und 29. Juni) lädt das Institut für Germanistik der Prager Karls-Universität zu einer internationalen Tagung ein. Zusammen mit dem Forschungsverbund „Grenze/n in nationalen und transnationalen Erinnerungskulturen zwischen Tschechien und Bayern“ und der Kurt Krolop Forschungsstelle für deutschböhmische Literatur der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität haben sie die Tagung auf die Beine gestellt.

Sie hat das Thema „Populärkulturen im interkulturellen Kontext“. Am Beispiel der deutsch-tschechischen Beziehungen widmen sich die beiden Tage der Frage, welche Rolle Wahrnehmungen und Reflexionen der Volks- und Elitekulturen in den zwischenkulturellen Praktiken und transkulturellen Räumen in der Literatur, aber auch in anderen Kulturgebieten spielen. Zur Erarbeitung der Frage finden Vorträge von Forschern aus Tschechien, Deutschland, Russland und den USA statt. Referiert wird zum Beispiel über die deutsch-tschechischen Wechselstereotype und ihre Darstellung in der Satire oder auch die Bedeutung von Jazzmusik in Prag.

Die Veranstaltung findet im Gebäude der Philosophischen Fakultät statt (Náměstí Jana Palacha 2) in den Räumen 104 und 301. Das genaue Programm finden Sie hier.

Kafkas getanzter Prozess

„Der Prozess“ ist eines der bekanntesten Werke des Schriftstellers Franz Kafka. Eine Neuinterpretation ist nun bis August in Kafkas Heimatstadt Prag zu sehen. Das Besondere an der Aufführung: Es ist ein Ballett. Der Italiener Mauro Bigonzetti hat die Choreographie entworfen, die vom tschechischen Nationalballett aufgeführt wird.

In der Geschichte wird Josef K. an seinem 30. Geburtstag verhaftet. Den Grund dafür erfährt er bis zuletzt nicht. Mit der Verhaftung beginnt der Gerichtsprozess das Leben von K. zu bestimmen. Exakt ein Jahr nach seiner Verhaftung, also an seinem 31. Geburtstag wird er wieder von Polizisten abgeführt. Sie bringen ihn zu einem Steinbruch, wo die Hauptfigur hingerichtet wird.  Noch vor seinem Tod erfährt K., dass das Gericht gar kein Urteil über ihn gefällt hat.

Termine und Tickets für die Vorstellungen finden Sie auf der Website der tschechischen Oper.

Ehrung für einen Meister der Fotografie

Jürgen Schadeberg ist ein deutscher Fotograf, Maler, Dozent und Filmemacher. Mit knapp zwanzig Jahren zog er nach Südafrika. Seine dortige Arbeit mit schwarz-weiß Fotos von Persönlichkeiten, wie etwa Nelson Mandela, machte ihn berühmt. Viel Aufmerksamkeit bekam er auch durch seine Bilder aus Townships. Wegen seiner klaren Haltung gegen Apartheid, bekam er aber viel Kritik ab, in den 1960ern verließ er Südafrika sogar, weil seine Arbeit dort zu stark behindert wurde.

Für sein Lebenswerk, bekam der 1931 geborene Künstler den „Leica Hall of Fame Award“ überreicht. In Prag gibt es in der Leica Galerie Schadenberg zu Ehren eine Ausstellung mit seinen Bildern unter dem Titel „A Tribute to the masters of photography“ (Ein Tribut an die Meister der Fotografie). Dort ist die Wanderausstellung noch bis zum 8. September zu sehen. Öffnungszeiten sind Montag bis Freitag von 10 Uhr bis 20 Uhr, am Wochenende und Feiertagen von 13 Uhr bis 19 Uhr.

 

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