Installation von Ivan Kafka / Signal-Festival

Die LandesEcho-Kulturtipps zum Wochende 12. 14. Oktober 2018.

Installation von Ivan Kafka / Signal-Festival

Licht, Kunst und Prag

„Signal“ ist ein Festival der Lichtinstallation, das Hunderttausende Menschen aus traditionellen Galerieräumen herausführen möchte. Zum sechsten Mal gibt es neben beeindruckenden Shows auch die Möglichkeit, die zeitgenössischen Künstler persönlich kennenzulernen.

„Das Signal-Festival ist das meistbesuchte kulturelle Ereignis in der Tschechischen Republik“, so Programmkoordinator Matěj Vlašánek. Seine niedrigschwelligen Angebote zögen oft auch Menschen an, die früher in ihrem Leben noch nie eine Galerie für Zeitgenössische Kunst betreten haben.

Die Reise zum Festival des Lichts begann mit dem Erfolg des Videomapping zum 600. Jahrestag der astronomischen Uhr Orloj der Altstadt, die 2010 von der Gruppe The Macula realisiert wurde. 2018 findet das Signal-Festival nun bereits zum sechsten Mal in Prag statt. Neben dem historischen Stadtzentrum und dem angrenzenden Szeneviertel Vinohrady ist dieses Jahr auch Karlín Austragungsort. Außerdem finden auch Veranstaltungen am Metronom und in weiteren Locations statt. Insgesamt werden 22 Werke präsentiert, davon 14 von tschechischen Künstlern.

11. – 14. Oktober 2018

Prag: Altstadt, Vinohrady, Karlín u.a.

Mehr Informationen finden Sie hier und hier!

Kirche des Hl. Johannes des Täufers, Brzeskowitz (Vřeskovice) / Foto: Juandev/Wikipedia
Kirche des Hl. Johannes des Täufers, Brzeskowitz (Vřeskovice) / Foto: Juandev/Wikipedia

300 Jahre europäische Kirchenmusik

Kirchenmusik kann viele Farben, Konzepte und Kompositionen bedienen. Über die Jahrhunderte waren wir immer wieder von neuen Klängen und unterschiedlichen Entwicklungen in einzelnen Ländern überrascht. Hauptthema ist und bleibt dabei jedoch der Sinn des Lebens, des Glaubens, des Dankes und des Lobes an Gott.

Die Sopranistin Iris Marie Kotzian und der Organist Christoph Weber präsentieren ein Repertoire mit einem breiten Spektrum europäischer Kirchenmusik aus drei Jahrhunderten. Der Komponist Henry Purcell führt zu den englischen Kathedralen, Johann Sebastian Bach ins Leipzig des Jahres 1730 und Wolfgang Amadeus Mozarts nach Wien. Antonín Dvořák wird uns neben religiöser Musik aus dem italienischen und französischen Umfeld auf dem Weg Europas begleiten.

13. Oktober 2018

18.00 Uhr

Konzertreihe „Monumenta Viva“

Exsulate, Jubilate – Europäische Kirchenmusik durch drei Jahrhunderte

Kirche des Hl. Johannes des Täufers, Brzeskowitz (Vřeskovice)

Eintritt ist frei.

Mehr Informationen finden Sie hier!

Foto: Salim Issa / Paměť národa
Foto: Salim Issa / Paměť národa

Wie man sich im Volke erinnert

An der Gedenkstelle in Letná zeigt die tschechische Organisation „Erinnerung des Volkes“ (Paměť národa) die wichtigsten Momente der jüngeren tschechoslowakischen Geschichte zusammen, insbesondere zwei ihrer Totalitarismen, des Nationalsozialismus und des Kommunismus: Das Heldentum des Zweiten Weltkriegs, das Schicksal der politischen Gefangenen, Dissidenten, Prager Frühling 1968, Normalisierung, November 1989… In zwei Räumen in der Säulenhalle unter dem ehemaligen Stalin-Denkmal und dem heutigen erzählen Zeitzeugen ihre persönlichen Geschichten mit den Regimen.

Bis 9. Dezember 2018

Prag, ehemaliges Stalin-Denkmal/Metronom Letná

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Parallel läuft am Náměstí Míru eine weitere Ausstellung von Páměť národa:  „Ja/Nein“ (Ano/Ne)

unspecifiedEtwas versteckt hinter einem Baum, hinterm Josef-Čapek-Denkmal und im Schatten der den gesamten Platz beherrschenden Kirche der Heiligen Ludmilla steht ein Lkw. Seine Planen sind geöffnet, die Längsseiten zieren jeweils sechs gleiche, weiße Türen mit einem kleinen, schwarzen Spion. Hinter diesen stilisierten Zellentüren erzählen Menschen von sich, von ihrem Leben, von ihren Erfahrungen mit der Staatssicherheit – ob sie nun Stasi, StB, Służba Bezpieczeństwa oder sonstwie hieß. Zwölf Zeitzeugen aus sechs (heutigen) Ländern sprechen über die einstige Geheimpolizei in ihrem Land: Bulgarien, Tschechien, Ungarn, Deutschland, Polen, Slowakei. Mancher von ihnen gab nach und sagte im Verhör irgendwann „JA!“. Andere blieben bei ihrem „NEIN!“.
„Ja, wir lebten in diesem System und wollten überleben!“

Auch zwei deutsche Geschichten sind in dieser mobilen Geschichtsausstellung vertreten. Darunter die Geschichte des Günther Werner, der 1961 mit einem Freund seinen Unmut über die Berliner Mauer mit Aufschriften an Dresdner Wänden kundgetan hatte. Dafür wurde er ein Jahr später vom MfS in ein Arbeitslager im erzgebirgischen Oelsnitz gesteckt. Er floh, wurde gefasst, bekam nochmal acht Jahre. Erst Jahre später erfuhr er: Sein Vater hatte mehr als 30 Jahre für die Stasi gearbeitet.

Bis 19. Oktober 2018

Náměstí Míru, Prag-Vinohrady
Eintritt frei,

Sprachen: Tschechisch, Muttersprachen der Zeitzeugen, Englisch

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