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Zum 20. Jahrestag der Unterzeichnung der deutsch-tschechischen Erklärung am 21. Januar 1997 erklären Martin Kastler, Bundesvorsitzender der Ackermann-Gemeinde (München), und Daniel Herman, Vorsitzender der Sdružení Ackermann-Gemeinde (Prag):

„Das deutsch-tschechische Verhältnis hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten hervorragend entwickelt: Der Austausch zwischen den Menschen hat sich intensiviert, Vertrauen und  Freundschaften sind entstanden, historische Tabus sind überwunden, eine verbindende Kultur des Erinnerns ist am Entstehen und zunehmend werden Herausforderungen der Zukunft gemeinsam in den Blick genommen. Es war die deutsch-tschechische Erklärung von 1997, die den Boden für dieses neue und gelebte Miteinander zwischen unseren Ländern bereitet hat. Dies war nur aus folgenden Gründen möglich:

• Die Verhandlungsführer rangen ernsthaft und sensibel um Formulierungen und einzelne Worte.

• Die Erklärung respektiert unterschiedliche Sichtweisen auf die Geschichte.

• Zugleich wurden mit dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und dem Deutsch-Tschechischen Gesprächsforum zwei zukunftsgerichtete Instrumente geschaffen, die ausgehend von der Erklärung ein weiteres Ringen um die Vergangenheit anregten und zugleich Gemeinschaftsprojekte ermöglichten.

• Diese Instrumente der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit und des Dialogs wurden von vielen Akteuren intensiv genutzt und erfüllen die deutsch-tschechische Erklärung bis heute mit Leben.

Das kann uns Ermutigung und Vorbild sein, wenn es darum geht, gemeinsam die Demokratie und die ihr zugrundeliegende politische Kultur in unseren Ländern zu verteidigen gegenüber Populismus, den verschiedenen Formen von Egoismen und vor Hass im gesellschaftlichen und zwischenstaatlichem Umgang zu verteidigen: durch den sensiblen Umgang mit Worten und Begriffen, durch Empathie, durch die Wertschätzung von Pluralismus und durch aktives Eintreten für unsere europäischen Werte. So können auch unterschiedliche Sichtweisen und politische Einstellungen angesichts gegenwärtiger Herausforderungen zukunftsorientiert gemeinsam bewältigt werden.

Die Ackermann-Gemeinde in Tschechien und in Deutschland haben von Beginn an konstruktiv und ohne Vorbedingungen am Entstehen eines neuen und engeren Miteinanders zwischen Deutschen und Tschechen mitgearbeitet. Sie sieht es als bleibende Aufgabe an, aus christlicher Verantwortung weiter an einer freundschaftlichen Partnerschaft zwischen Deutschen und Tschechen zu arbeiten, und leistet so einen Beitrag zu einem vereinten Europa.“

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