Mit Dr. Albert-Peter Rethmann hat die Ackermann-Gemeinde auf Bundesebene einen neuen Vorsitzenden. 91 Prozent der Delegierten wählten Mitte Oktober den Sprecher der Geschäftsführung der BBT-Gruppe (Barmherzige Brüder Trier gGmbH) bei der Hauptversammlung der Ackermann-Gemeinde im Burkhardushaus in Würzburg in dieses Amt. Er tritt die Nachfolge von Martin Kastler MdEP a.D. an, der nach zwölf Jahren nicht mehr für diesen Posten kandidiert hatte. Geistlicher Beirat bleibt Monsignore Dieter Olbrich.
Als Vertreter des tschechischen Partnerverbandes Sdružení Ackermann-Gemeinde betonte dessen stellvertretender Vorsitzender Dr. Petr Křížek die Freude über die gute Zusammenarbeit beider Verbände. „Trotz der schwierigen Zeit haben wir viel unternommen“, blickte Křížek zurück und erinnerte exemplarisch an das deutsch-tschechische Picknick in Prag Anfang August letzten Jahres. Sein besonderer Dank galt dem scheidenden Bundesvorsitzenden Kastler, einen „gesegneten Weg“ wünschte er dessen Nachfolger.
Von „drei bewegten Jahren“ sprach Kastler in seinem Tätigkeitsbericht, wobei besonders die wegen der Corona-Pandemie wieder hochgezogenen Grenzen zwischen Tschechien und Deutschland in Erinnerung blieben, wodurch mehrere Monate direkte Begegnungen nicht möglich waren. Doch der scheidende Bundesvorsitzende erwähnte auch positive, ja angenehme Aspekte. So das deutsch-tschechische Picknick am 7. August 2021 auf dem Prager Vyšehrad mit viel Kultur, Dialog und Begegnung. Als zentrales Element der Verbandsarbeit von 2019 bis 2021 nannte er die Leitziel-Entwicklung, die unter anderem in der Digitalisierung und im neuen Erscheinungsbild (Verbandslogo, Neugestaltung der Zeitschrift „Ackermann“, regelmäßiger Newsletter) sichtbar ist. Dadurch sollten auch neue Mitglieder gewonnen werden. Das im Kontext der Corona-Krise neu entstandene Format der zunächst wöchentlichen und nun monatlichen Zooms hat sich laut Kastler etabliert, in den Jahren 2021 und 2022 seien dann die Präsenzveranstaltungen wieder zurückgekehrt: Brünner Symposium, Mitwirkung beim Katholikentag bzw. Sudetendeutschen Tag und am Meeting Brno sowie zahlreiche Veranstaltungen in den Regionen und Diözesen. Der schon acht Monate dauernde Krieg in der Ukraine wecke nicht selten alte Traumata und Berichte von Flucht und Vertreibung. Daher sei es wichtig, dass die Ackermann-Gemeinde weiterhin deutlich Flagge zeige und in der Ukraine-Hilfe mitarbeite. Abschließend zollte der langjährige Bundesvorsitzende Anerkennung für die Arbeit der Jungen Aktion, aller weiteren Gruppen in der Ackermann-Gemeinde sowie dem Team der Bundesgeschäftsstelle mit der seit Juli tätigen Bundesgeschäftsführerin Marie Smolková an der Spitze. Einen besonderen Dank richtete er an die Mitglieder des Bundesvorstands der letzten drei Jahre. Mit einer gebührenden Laudatio durch Marie Smolková und vielen Geschenken verabschiedete die Ackermann-Gemeinde anschließend ihren bisherigen Bundesvorsitzenden.
Neuer Bundesvorstand der Ackermann-Gemeinde
Unter der Leitung von Kai Kocher wählten die 58 Delegierten den neuen Bundesvorstand. Neuer Bundesvorsitzender wurde Dr. Albert-Peter Rethmann, der in der Vergangenheit bereits mehrere Jahre dem Bundesvorstand angehörte. In seinem Amt bestätigt wurde der Geistliche Beirat Monsignore Dieter Olbrich, der in seiner Vorstellung sein Wirken als Präses der Sudetendeutschen, also auch für weitere sudetendeutsche Gruppen und Vereine, betonte. Stellvertretende Bundesvorsitzende sind weiterhin Dr. Marie Bode und Martin Panten sowie (neu) Rainer Karlitschek. Für die Junge Aktion sitzen nun Niklas Böhm und Katharina Heinz im Bundesvorstand. Die Diözesen und Regionen vertreten Manfred Heerdegen, Stephanie Kocher, Sebastian Kraft, Christoph Lippert, Kaplan Markus Ruhs und Sandra Uhlich. Die Delegierten wählten darüber hinaus noch Adriana Insel und Hermann Lüffe in den Bundesvorstand.
Der neue Bundesvorstand der Ackermann-Gemeinde (einige der Gewählten waren an der Teilnahme verhindert). Von links Niklas Böhm, Stephanie Kocher, Marie Smolková, Klemens Heinz (Vorsitzender des Trägervereins), Dr. Marie Bode, Dr. Albert-Peter Rethmann, Sandra Uhlich, Martin Panten, Manfred Heerdegen, Christoph Lippert. Foto: Markus Bauer
Über die Konstellation in der Bundesgeschäftsstelle der Ackermann-Gemeinde informierte Klemens Heinz, der Vorsitzende des Trägervereins Ackermann-Gemeinde e.V. Vor allem galt sein Dank Marie Smolková, die bereits nach dem Weggang von Matthias Dörr zu Renovabis im Frühjahr viele Arbeiten übernommen und seit Juli nun das Amt der Bundesgeschäftsführerin übernommen hat. Damit sei, so Heinz, eine Umstrukturierung der Bundesgeschäftsstelle verbunden, was vor allem die Assistenz und Vertretung Smolkovás betrifft.
„Die Ackermann-Gemeinde ist lebendig und über alle Generationen hinweg aktiv. Mit diesem Selbstverständnis können wir in die nächsten drei Jahre gehen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, fasste der neue Bundesvorsitzende Rethmann am Ende der Versammlung zusammen. Dessen Vorgänger verlieh – quasi als letzte Amtshandlung – Goldene Ehrennadeln an Prof. Dr. Barbara Krause (Aachen) und Margareta Klieber (München).
Beim Abschlussgottesdienst im Honorine-Saal der Kongregation der Schwestern des Erlösers erläuterte der Geistliche Beirat Monsignore Dieter Olbrich anhand des Tagesevangeliums zwei (geistliche) Aufgaben der Ackermann-Gemeinde: die Verkündigung des Wortes Gottes und das Gebet – füreinander sowie für die Anliegen der Welt und der Kirche. Für die musikalische Gestaltung sorgten Stephanie Kocher und Christoph Lippert.