Der tschechische Schauspieler und langjährige Präsident des Karlsbader Internationalen Filmfestivals, Jiří Bartoška, ist gestern im Alter von 78 Jahren verstorben.

Wie eine Sprecherin des Festivals mitteilte, erlag Bartoška am 8. Mai 2025 seiner Krebserkrankung. Mit seiner markanten Erscheinung, tiefen Stimme und starken Bühnenpräsenz galt er als Symbolfigur der tschechischen Kulturszene. Große Bekanntheit erlangte er durch Rollen in Theaterproduktionen sowie in Filmklassikern und beliebten Fernsehserien der 1980er Jahre wie „Circus Humberto“, „Alle meine Lieben“ oder „Babí léto“.

Seit 1994 leitete Bartoška gemeinsam mit der Filmkritikerin Eva Zaoralová das Karlsbader Filmfestival (Mezinárodní filmový festival Karlovy Vary). Unter seiner Führung entwickelte sich das Festival zu einem international renommierten Ereignis, das zahlreiche Filmgrößen aus aller Welt nach Tschechien brachte. Für seine Verdienste um die Kultur erhielt Bartoška mehrere Ehrungen, unter anderem mit den Böhmischen Löwen sowie 2023 die Verdienstmedaille 1. Grades, die ihm Präsident Pavel verlieh.

Tschechische Politiker reagieren betroffen

Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Kultur würdigten Jiří Bartoška als charismatischen Künstler und großherzigen Menschen. „Er hinterlässt ein Stück tschechischer Kultur und charismatischen Stils mit sich. Sein Lächeln, sein Humor und sein Verständnis werden uns fehlen. Er hinterlässt tolle Rollen, ein großartiges Festival und unvergessliche Momente“, schrieb Tschechiens Präsident Petr Pavel auf X. Premierminister Petr Fiala (ODS) nannte ihn einen „ausgezeichneten Begleiter und guten Menschen“, Kulturminister Martin Baxa (ODS) eine „Schlüsselgestalt des tschechischen Films“. Wann und in welcher Form eine öffentliche Abschiedsfeier stattfinden wird, ist derzeit noch nicht bekannt.

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