Sowohl die Energieregulierungsbehörde (ERÚ) als auch das Ministerium für Industrie und Handel prognostizieren aufgrund der positiven Entwicklungen auf den Energiemärkten einen weiteren Preisrückgang.

Bereits im vergangenen Jahr haben die Energieversorger ihre Tarife entsprechend angepasst, wobei für 2025 keine so deutliche Preissenkung wie im Vorjahr erwartet wird. Dennoch bleiben die Preise höher als vor der Energiekrise.

Einige Energieversorger haben bereits zu Beginn des Jahres 2025 ihre Preise gesenkt. „Seit dem 1. Januar haben wir für 700.000 unserer Kunden, die bei uns keine fixierten Produkte haben, die Preise um 18 Prozent bei Strom gesenkt“, erklärte der Sprecher des Energieanbieters E.ON, Lubomír Budný. Laut dem Unternehmen sei eine Fixierung dennoch vorteilhafter. Auch die ČEZ-Gruppe senkte die Strompreise für 1,7 Millionen Kunden um 15 Prozent und die Gaspreise um 25 Prozent. Diese Preissenkungen gelten automatisch für Kunden mit unbefristeten Verträgen, ohne dass diese aktiv werden müssen.

Trotz dieser positiven Entwicklungen stiegen die Netzentgelte: beim Strompreis für Haushalte um 1,4 Prozent und beim Gaspreis um knapp neun Prozent. Dennoch sollten die Gesamtkosten für Haushalte aufgrund der gesunkenen Marktpreise niedriger ausfallen.

Regierung lobt eigene Arbeit – Kritik aus Opposition

Die tschechische Regierung betont ihren Beitrag zur Senkung der Energiepreise. „Sei es beispielsweise die Abschaffung der Transitgebühr, die mit Deutschland vereinbart wurde, oder im Bereich der Elektrizität – das sind gute Managementmaßnahmen in regulierten Bereichen wie etwa den Dienstleistungen zur Leistungsbilanz, wo es uns dieses Jahr gelungen ist, fast 3,5 Milliarden Kronen einzusparen“, sagte der Minister für Industrie und Handel, Lukáš Vlček (STAN).

Pessimistischer sieht die Dinge jedoch der stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses des Abgeordnetenhauses, Jan Hrnčíř (SPD). „Die Preise für Primärenergie werden nicht wesentlich sinken, da das günstige Gas, das wir in den letzten Monaten aus Russland gekauft haben, nicht mehr über die östliche Trasse fließt“, erklärte er. „Die Regierung hat faktisch nichts unternommen, damit die Preise sinken“, so der Anhänger der rechtsnationalen Partei.

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