Am vergangenen Wochenende fand im Rahmen des Festivals „Meeting Brno“ zum 18. Mal der Versöhnungsmarsch statt. Auf dem etwa 32 Kilometer langen Weg erinnerten hunderte Teilnehmer aus Deutschland, Tschechien und Österreich an den Brünner Todesmarsch und setzten ein Zeichen für Versöhnung.

Der Versöhnungsmarsch begann am Samstag, den 22. Juni, um 9.30 Uhr mit einer kurzen Gedenkfeier am Massengrab in Pohrlitz (Pohořelice). Mehrere Hundert Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und Tschechien hatten sich auch in diesem Jahr dort eingefunden, um an die Opfer des Brünner Todesmarsches zu erinnern und ein Zeichen für die deutsch-tschechische Versöhnung zu setzen.

Ab dem 31. Mai 1945 wurden im Rahmen der wilden Vertreibung über 27.000 Deutsche aus Brünn in Richtung der österreichischen Grenze getrieben. Viele starben auf dem über 50 Kilometer langen Marsch an Hunger, Krankheit und Erschöpfung, einige kamen auch gewaltvoll zu Tode. Historiker gehen von über 5000 Opfern aus.  

Seit 2015 findet der Versöhnungsmarsch symbolisch in der umgekehrten Richtung statt – von Pohrlitz bis zum Augustinergarten in Alt-Brünn. Am Sonntag endete der Versöhnungsmarsch im Kaunitzkolleg mit einem Gedenken an die Opfer zwischen 1939 und 1945.

Das Festival Meeting Brno läuft noch bis zum 30. Juni 2024. Das diesjährige Motto lautet „Vom Trauma zur Hoffnung“ (Od traumatu k naději).

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