Die Polizei beschuldigt einen 36-jährigen Mann, im vergangenen Sommer in der Böhmischen Schweiz einen Großbrand gelegt zu haben. Der Tatverdächtige soll für noch mehr Brände verantwortlich sein. Nun drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft.
„Nach mehreren Monaten intensiver Arbeit hat die Polizei einen 36-jährigen Mann angeklagt und festgenommen, der nach ihren Erkenntnissen im vergangenen Jahr möglicherweise einen Brand im Nationalpark Böhmische Schweiz gelegt und großen Schaden angerichtet hat“, teilte Polizeisprecher Kamil Marek am Freitag laut dem Nachrichtenportal irozhlas.cz mit. In den Medien wurde spekuliert, dass es sich bei dem Mann um einen ehemaligen Parkranger handeln soll. Die Polizei wollte dazu auf Nachfrage keine Angabe machen.
Der 36-Jährige soll für mehrere Brände verantwortich sein. So verdächtigt ihn die Polizei der Brandstiftung in mehreren Fällen, zu denen es im April dieses Jahres im Kreis Tetschen-Bodenbach (Děčínsko) gekommen ist. „In der Folge brannte ein Ferienhaus im Dorf Schönlinde (Krásná Lípa) nieder, der Aussichtsturm ‚Vlčí hora‘ fing Feuer und wurde beschädigt, und es kam zu Schäden an drei Hochsitzen und zwei Futterstellen, und zwar im Katastergebiet der Dörfer Alt Ehrenberg (Staré Křečany), Schönlinde (Krásná Lípa) und Daubitz (Doubice) sowie im Waldgebiet der Stadt Rumburg (Rumburk)“, führte der Sprecher aus.
Marek zufolge belaufe sich der verursachte Schaden auf über 270 Millionen Kronen (ca. 11,4 Mio. Euro). Der Angeklagte sitzt nun in Untersuchungshaft und wird wegen der „Begehung von Straftaten zur Gefährdung der Allgemeinheit und der Beschädigung fremden Eigentums“ strafrechtlich verfolgt. Ihm drohe eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren.
In der Böhmischen Schweiz (übergreifend auch auf die Sächsische Schweiz) war im vergangenen Jahr am 24. Juli der bisher größte Waldbrand in der Geschichte der Tschechischen Republik ausgebrochen. Er umfasste über Tausend Hektar, 6.000 Feuerwehrleute waren knapp drei Wochen im Einsatz, bis der Brand gelöscht werden konnte.