Die Karlsbrücke zu fotografieren gehört zum touristischen Pflichtprogramm in Tschechiens Hauptstadt. Sie wurde schon auf unzähligen Bildern von Besuchern aus aller Welt festgehalten. Die allerersten Fotos dieses Prager Wahrzeichens stammen aber von einem Österreicher. Andreas Groll war ein Pionier der Fotografie und lichtete 1856 erstmals Prag, Kuttenberg (Kutná Hora) und Pilsen (Plzeň) ab. Ihm widmet die Galerie der Stadt Prag nun eine Ausstellung.
Groll wurde 1812 in Wien geboren, wo er nach seiner Ausbildung auch als Chemielaborant arbeitete. Hier entdeckte er auch die frühe Form der Fotografie, die Daguerrotypie, für sich. Dabei konzentrierte er sich anfangs vor allem auf Porträts, hielt später aber auch Antiquitäten fest – vor allem Rüstungen und Waffen. Der Verkauf seiner Fotografien sicherte ihm ein gutes Einkommen und so konnte er auf Motivsuche Europa und sogar Ägypten bereisen.
Mehrmals besuchte er auch die Länder der böhmischen Krone. So entstanden hier die ersten Fotografien städtischer Wahrzeichen. Die Galerie der Stadt Prag zeigt in ihrem Haus der Fotografie (Revoluční 5, Prag 1) noch bis zum 8. Mai eine Auswahl seiner Bilder. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie auf den Seiten der Galerie: hier.
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