Foto: JDI-Finalteilnehmer - Bild: Tomáš Železný

Elegant ging es beim zehnten Finale des deutschsprachigen Debattierwettbewerbes „Jugend debattiert international“ am 23. September in Prag zu. Die Moderatoren begrüßten die zahlreich erschienenen Besucher schon am Vormittag in Anzug und Abendkleid. Als einer von vier Finalisten, die über die Frage „Soll staatlich organisiertes Doping zum Ausschluss dieses Landes von internationalen Wettbewerben führen?“ diskutierten, trat für Tschechien Khoi Nguyen von der Deutschen Schule Prag an.

Nach einer musikalischen Begrüßung durch den DJ Aid Kid und einer Gesprächsrunde mit Verantwortlichen aus den organisierenden Institutionen, durften sich die Finalisten hinter die Rednerpulte begeben. Neben Khoi Nguyen aus Tschechien standen auch Martina Eerme aus Estland, Egle Karpauskaite aus Litauen und Maiia Shulman aus Russland im Finale.

Die vier Debattanten lieferten sich eine starke, leidenschaftliche Diskussion mit vielen unterschiedlichen Aspekten zur aktuellen Problematik, ob Staaten, in denen staatlich organisiertes Doping entdeckt wird, komplett aus internationalen Wettbewerben auszuschließen sind. Die Pro- und Kontrapositionen der Teilnehmer wurden dabei ausgelost. Deshalb vertrat Khoi Nguyen zusammen mit Maiia Shulman die Kontraseite. Das tat er so überzeugend, dass er in der anschließenden Jurybewertung überwiegend positive Kritik bekam. Die Jury lobte seinen sehr guten Eröffnungsbeitrag, seine präzise formulierten Argumente, und dass er seine Redebeiträge durch Zitate und Detailwissen sehr interessant gestaltet hat.

So wundert es auch nicht, dass Khoi Ngyuen am Ende den ersten Platz im Wettbewerb belegte und damit der zehnte Sieger von Jugend debattiert international ist. Auf die Frage, welche denn nun seine tatsächliche Meinung zu dem Thema ist, gab er im Anschluss zu: „Ich kenne mich eigentlich nicht mit Sport aus, deswegen ist das Thema für mich zu komplex, um mich auf eine Seite zu stellen.“ Vor diesem Hintergrund ist sein Erfolg bei dem Wettbewerb wohl umso beeindruckender. Egle Karpauskaite belegte den zweiten Platz, Maiia Shulman erreichte den dritten Platz und Martina Eerme landete auf dem vierten Platz.

Zum zehnjährigen Jubiläum des internationalen Wettbewerbes waren einige Ehrengäste geladen. So zum Beispiel der deutsche Botschafter in Prag, Arndt Freiherr Freytag von Loringhoven. Der lobte vor allem das hohe Niveau der Debatten in der für die Schüler fremden Sprache Deutsch. Karel Schwarzenberg, Schirmherr der Veranstaltung, betonte in seinem Grußwort insbesondere die Wichtigkeit des Wettbewerbs zur Verständnis- und Interessenbildung der Jugend für Demokratie und Europa. Eine Teilnehmerin der deutschen Fassung von „Jugend debattiert“ fasste die Bedeutung des Wettbewerbs abschließend zusammen: „Wenn ich als Deutsche, die eigentlich aus dem Iran kommt und Khoi, Tscheche mit vietnamesischen Hintergrund, in Prag auf Deutsch über Politik aus Genf diskutieren – das ist Jugend debattiert international.“

„Jugend debattiert international – Länderwettbewerb in Mittel- und Osteuropa“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts, der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, der gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA).

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Wettbewerbs: hier.

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