Ohne Startkapital und nur mit Freiwilligen einen Ort der Begegnung aufzubauen, verlangt den Beteiligten viel Engagement ab. Es gibt aber gute Gründe, dranzubleiben. Die Begegnungszentren der deutschen Minderheit in Tschechien bieten seit den 1990er Jahren die Möglichkeit zum Austausch und Dialog mit Zugereisten und Einheimischen. Im schwäbischen Augsburg entstand 2011 das Projekt „Grandhotel Cosmopolis“, das einem ähnlichen Konzept folgt, sich aber besonders dem gemeinsamen Kennenlernen von Flüchtlingen, Asylsuchenden und Einheimischen richtet.
Das „Cosmopolis“ hat zwölf Hotel- und vier Hostelzimmer, die man als Reisender ganz normal mieten kann. Die Preise entsprechen dem Ortsüblichen, man darf aber gern noch etwas mehr bezahlen, denn aus den Einnahmen wird ein gemeinsamer Raum finanziert, der mit dem anderen Teil des Hauses verbunden ist. Im ehemaligen Altersheim im Springergässchen wohnen nämlich auf drei Etagen auch Asylsuchende mit ihren Familien.
Diese offizielle Gemeinschaftsunterkunft, für die die Regierung Schwabens zuständig ist, liegt im Zentrum des Gebäudes. Die fünfzig bis sechzig Personen, die hier wohnen, haben hier ihren abgetrennten Wohnbereich, kommen aber mit den anderen Hotelgästen zu Veranstaltungen und in offenen Räumen zusammen. So lernt man sich in der besonderen „Grandhotel“-Atmosphäre, die viele Künstler für alle Zimmer individuell gestalteten, kennen.
Wie genau das Zusammenleben und -arbeiten im „Grandhotel Cosmopolis“ funktioniert, welche Workshops und Veranstaltung dort möglich sind und was ein „kosmopolitisch organisierter Küchenbetrieb“ für Überraschungen bereithält, erklären Bewohner und Freiwillige aus Augsburg am 22. Januar in Prag. Im Rahmen der Kampagne „Hate Free Culture“ kommen sie ab 19 Uhr zu einer Gesprächsveranstaltung in das Goethe Institut (Masarykovo nábřeží 32, Prag 1).
Weitere Informationen zur Diskussion am 22.1. finden Sie auf den Seiten des Goethe-Instituts: hier. Das Zentrum für moderne Kunst „DOX“ bietet außerdem eine ganze Reihe weiterer Veranstaltungen unter dem Titel „HateFree?“ an. Näheres dazu erfahren Sie auf den offiziellen Seiten des „DOX“: hier.
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