Das deutsch-tschechische Drogenpräventionsprojekt #staystrong des Jugendmedienzentrums T1 im Landkreis Tirschenreuth in Kooperation mit Prostor pro rozvoj (Raum für Entwicklung) fand mit einer digitalen Premiere einen erfolgreichen Abschluss.

Im Fokus des Projekts, welches im Zeitraum vom 15. November bis zum 2. Dezember 2021 stattfand, standen die Themen Drogen- und Alkoholsucht, Lebenswerte und Resilienz sowie der deutsch-tschechische Austausch. Insgesamt nahmen 36 Schülerinnen und Schüler der Mittelschule Erbendorf, der Grundschule Marienbad (Mariánské Lázně) und der Berufsschulen Wiesau und Pardubitz (Pardubice) teil, welche altersgerecht in zwei Projekte – zum einen 14- bis 15-Jährige, zum anderen 17- bis 20-Jährige – unterteilt wurden. Philipp Reich (Leiter des T1), Kristýna Šoukalová und Martina Engelmaierová gestalteten das Programm und dolmetschten es auf Deutsch und Tschechisch. Der ursprünglich vor der Pandemie geplante Workshop mit dem Ziel, einen Präsenz-Austausch zu ermöglichen, Kontakte zu knüpfen und mögliche Vorurteile abzubauen, wurde nun im Rahmen von fünf Online-Treffen ausschließlich digital durchgeführt.

Multimediale Workshops motivieren zur Selbstreflektion

Die Referentinnen und Referenten griffen bei der Gestaltung der Workshops auf unterschiedliche Methoden zurück, darunter interaktive Online-Tools, wie TaskCards, Mentimeter und Oncoo, und nutzten acht eigens produzierte Filme zum Thema Resilienz. Diese kann man sich auf dem YouTube-Kanal des T1 in deutscher und tschechischer Sprache anschauen.

Die Aufgaben waren sehr interaktiv gestaltet. Laut Phillip Reich hielten die Projektleitenden keine Vorträge, sondern gaben eher Impulse, die zum Dialog anregen sollten. In fünf interaktiven Online-Treffen beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler unter anderem mit Fragen nach Lebenswerten und wie möglicher Drogenkonsum diese beeinflussen könnte, individuellen Kraft- und Energiequellen sowie persönlichen Zielen. Reich fasst diese Fragen zusammen: „Was habe ich für Ressourcen und wie kann ich diese weiter ausbauen, um keine Drogen zu benötigen?“

Ihre Antworten stellten die Schülerinnen und Schüler unter anderem in Form von Kurzfilmen und Videos dar. Auf einer interaktiven Plattform trugen sie die verschiedenen Projektergebnisse zusammen. Unter anderem erarbeiteten die Jugendlichen sogenannte „Lebenstanks“, wofür sie auf Arbeitsblättern zusammentrugen, woraus sie positive Energie schöpfen. Eine weitere Aufgabe war die Gestaltung eines Bildes, auf dem die Teilnehmenden visualisieren konnten, wie sie sich selbst in zehn Jahren sehen.

Die Schülerinnen und Schüler erstellten Online-Mindmaps zum Thema Sucht. Foto: Jugendmedienzentrum T1

Die Schülerinnen und Schüler erstellten Online-Mindmaps zum Thema Sucht. Foto: Jugendmedienzentrum T1

Das digitale Finale

Die Ergebnisse des grenzübergreifenden Workshops wurden am 23. Januar von Philipp Reich, dem Leiter des Jugendmedienzentrums T1, auf der zehn Meter breiten LED-Wand eines professionellen Filmstudios präsentiert und in einem knapp einstündigen Livestream auf Facebook und YouTube zugänglich gemacht. Außerdem waren bei der Premiere auch jeweils zwei Schüler und eine Lehrkraft jeder Schule anwesend, um die Ergebnisse vor Ort vorzustellen. Die Combo Musikinitiative Vohenstrauß komponierte zwei Indie-Popsongs zu den von den Schülerinnen und Schülern kreierten Bildern. Diese performte die Band live im Studio, während im Hintergrund ein aus den Bildern erstellter Film ablief. Die Schülerinnen und Schüler kamen per Video-Botschaft auch selbst zu Wort und zeigten sich begeistert vom Projekt. Als besonders gewinnbringend empfanden viele der Teilnehmenden den länderübergreifenden Kontakt. Einige schilderten auch, welche Schwierigkeiten ihnen die Corona-Pandemie bereitete und welche Lösungsstrategien sie im Zuge dessen entwickelten.

Wer die Premiere des #staystrong Projekts verpasst hat, kann sich diese auf dem YouTube-Kanal und der Facebook-Seite des T1 ansehen.

Philipp Reich (Leiter des Jugendmedienzentrums T1), stellte das Projekt im Livestream vor. Foto: Jugendmedienzentrum T1

Philipp Reich (Leiter des Jugendmedienzentrums T1), stellte das Projekt im Livestream vor. Foto: Jugendmedienzentrum T1

Unterstützer zeigen sich begeistert

Christian Schönberger vom Rotary Club Stiftland, einem der Unterstützer des Projekts, zeigte sich begeistert: „Ich denke, die Jugendlichen sind durch dieses Projekt ein Stück weiter gekommen auf ihrem Weg stark zu werden und eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln.“ Auch Roland Grillmeier (CSU), Landrat des Landkreises Tirschenreuth und amtierender Gemeinsamer Euregio-Präsident, der zur Zeit der Gesamt-Euregio vorsteht, zeigte sich beeindruckt von der digitalen Umsetzung des Projekts: „Wir Kommunalpolitiker unterstützen solche Projekte, bei denen sich Jugendliche kennenlernen und austauschen – auch über die Grenze hinweg! Und mit dem T1 sind wir hier optimal aufgestellt.“

Das Projekt wurde von der EU aus dem Programm Ziel-ETZ (INTERREG V) Freistaat Bayern – Tschechische Republik gefördert, das über den Dispositionsfond der Euregio Egrensis ausgereicht wurde. Des Weiteren unterstützten die Rotary Clubs Stiftlang und Eger die Finanzierung des Projekts.

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