Der trinationale Essaywettbewerb „Mein Europa der Freiheit“ widmet sich der Geschichte von Demokratisierung, Wiedervereinigung und Revolution in den vergangenen 30 Jahren in Polen, Deutschland und Tschechien.
Manchmal muss man Dinge erst verlieren, um sich bewusst zu werden, wie sehr man an ihnen hängt. Im Falle der aktuellen Grenzschließungen in Europa scheint das zumindest so ähnlich zu sein. Besonders im Dreiländerdreieck aus Polen, Tschechien und Deutschland spielte die Grenze seit dem Beitritt zur EU eine immer geringere Rolle für die dort lebenden Menschen – gerade auch für die junge Generation, die kaum noch Schlagbäume kennt.
Doch auch geschlossene Grenzen lassen sich inzwischen überwinden, wie der Essaywettbewerb „Mein Europa der Freiheit“ zeigt, dessen Thema zu Wiedervereinigung und Revolution aufgrund der deutsch-tschechischen Grenzschließung kaum aktueller sein könnte. Anlass des Wettbewerbs ist das 30-jährige Jubiläum der deutschen Wiedervereinigung und des auch für Polen und Tschechien bedeutenden Jahres 1990. Junge Menschen im Alter von 16 bis 29 können noch bis zum 12. April Essays einreichen, die sich mit den „gemeinsamen historischen Schnittstellen in der Geschichte des politischen Umbruchs, sowie dem Streben nach Demokratie und Freiheit“ in den drei Ländern beschäftigen, heißt es auf der Website des Wettbewerbs.
Warum gingen die Menschen auf die Straße?
Parallel zum Wettbewerb finden freiwillige Workshops statt. Auf dem Programm stehen Austausch mit jungen Menschen aus den drei Nachbarländern, Reflexion der gemeinsamen Geschichte und natürlich auch die Frage danach, wie man ein gutes Essay schreibt. Schließlich werden drei Gewinner-Essays gekürt, mit einem Preisgeld von 500 Euro (1. Platz), 300 Euro (2. Platz) und 200 Euro (3. Platz). Der letzte von insgesamt drei Workshops findet vom 18.-20. März statt. Aktuell kann man sich dafür noch bewerben, die Teilnehmerzahl ist jedoch pro Land auf elf begrenzt.
Im Fokus des Wettbewerbs stehen Fragen wie „Was bewegte die Menschen von damals, welche Gründe hatten sie, um auf die Straße zu gehen und für ihre Rechte einzustehen? Wie sehen wir heute, dreißig Jahre später, auf die Ereignisse zurück?“ Die Essays sollten eine Länge von 3.500 bis 8.000 Zeichen (mit Leerzeichen) haben. Organisiert werden die Workshops und der Essaywettbewerb übrigens auch trilateral: vom Bildungswerk Sachsen, der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung aus Polen und der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik.
Anmeldung für den Workshop und Einreichen eines Essays unter: www.mein-europa-der-freiheit.de