Eine letzte Fahrt mit dem Kult-Speisewagen zwischen Prag und Berlin, das deutsch-tschechische Programm im Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz und das Musikfestival „Opera 2025” auf den Prager Bühnen…Diese und viele weitere Themen aus Tschechien sowie aus dem Leben der deutschen Minderheit erwarten Sie in unserer Februar-Ausgabe.
Abschied vom WRmz815
LandesEcho-Redakteur Lennard Halfmann nimmt Sie mit auf eine letzte Zugfahrt im Speisewagen zwischen Prag und Berlin. Schon bald werden die nostalgischen und gemütlichen Speisewagen auf dieser Strecke vollständig durch moderne „ComfortJet“-Modelle ersetzt. In den neuen Bordbistros wird man zwar immer noch böhmische Küche genießen können, allerdings wird nicht mehr frisch gekocht und es wird deutlich weniger Plätze geben. Auf seiner Reise sprach er mit Fahrgästen über das bevorstehende Ende des kultigen Speisewagens. Nicht zuletzt bekam er einen Blick hinter die Kulissen und durfte dem Koch in der Speisewagenküche über die Schultern schauen.
„Opera 2025” in Prag
Anlässlich der Krönung Leopolds II. zum König von Böhmen komponierte Wolfgang Amadeus Mozart die Oper „La Clemenza di Tito“. Zum Musikfestival „Opera 2025“ kehrt Mozarts letzte Oper in einer Neuinszenierung des Pilsner J.K. Tyl-Theaters nach Prag zurück – und zwar an den Ort ihrer Uraufführung im Prager Ständetheater. Doch das ist nur eine von 25 Opern, die in den kommenden zwei Monaten auf den Prager Bühnen zu sehen sein werden. Unter anderem wird „Salome“ in einer Inszenierung des Nationaltheaters Brünn aufgeführt und Kinder dürfen sich über eine Marionetten-Version der beliebten Smetana-Oper „Die verkaufte Braut“ freuen – mit Hurvínek in der Hauptrolle.
Chemnitz empfängt Tschechien
Bereits im Januar wurde das Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz feierlich eröffnet. Unter dem Motto „C the unseen“ wirft die Kulturhauptstadt 2025 auch einen Blick ins Nachbarland Tschechien. Wir haben uns das deutsch-tschechische Programm genauer angeschaut: Bis zum Jahresende können Sie sich auf Fotoprojekte, Literaturveranstaltungen und Konzerte entlang der deutsch-tschechischen Grenzregion freuen.
Fehlende Speak-up-Kultur
Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz – ein Thema das im öffentlichen Diskurs bisher wenig Beachtung findet, auch in Tschechien. Im Gespräch mit der Soziologin Renata Kyzlinková gehen wir der Frage nach, wie gesamtgesellschaftlich mehr Aufklärung und ein stärkeres Bewusstsein für die Thematik geschaffen werden kann, vor allem in Unternehmen. In der tschechischen Gesellschaft fehle laut der Soziologin eine „Speak-up-Kultur“.
Im Forum der Deutschen…
- berichten wir von neuen Regelungen für den Fremdsprachenunterricht an tschechischen Grundschulen;
- erinnern wir an den einflussreichen Philosophen Ernst Tugendhat aus Brünn (Brno), der im März 95 Jahre alt geworden wäre;
- blicken wir auf die Renovierungsarbeiten an der sogenannten „Langen Fahrt” zum Schloss Tetschen (Děčín) hinauf;
- berichten wir von einer neu geschlossenen Partnerschaft zwischen der Deutschen Wanderjugend und dem tschechischen Bildungsverein Prostor pro Rozvoj, die eine gemeinsame Woche im zugeschneiten Erzgebirge verbrachten – inklusive Wintersport und einem Besuch im Schaubergwerk Glöckl;
- erinnern wir an den 2021 verstorbenen Priester und deutsch-tschechischen Brückenbauer Anton Otte, für den auf dem Prager Friedhof Vyšehrad eine Gedenktafel errichtet wurde.
Wie immer gibt es auch in dieser Ausgabe eine Sage aus Südmähren, unser Rezept des Monats, diesmal zwei köstliche Linsengerichte, und unsere Deutschlernseite sowie unser Gewinnspiel „Landesquiz“. Das letzte Wort hat wie immer Schmidts Kater Loisl.