Ob es nachts im Museum spukt, kann man an diesem Wochenende persönlich herausfinden. Mehr Wissen über die jüngste Vergangenheit bietet eine Ausstellung auf dem Sudetendeutschen Tag in Regensburg, die danach nach Eger (Cheb) zieht. Wer eher etwas fürs Auge sucht, sollte sich eine Aufführung der Body Architects nicht entgehen lassen.
Prager Museumsnacht
Zum bereits 16. Mal öffnen Museen nachts in Prag Besuchern ihre Pforten. Zwischen 19 Uhr und 1 Uhr nachts kann man am 8. Juni 45 Museen, Gallerien und kulturelle Institutionen besichtigen. Die Besuche sind kostenlos und zwischen den verschiedenen Gebäuden fahren speziell für diese Nacht eingerichtete Buslinien, die ebenfalls kostenfrei sind. Neben den Ausstellungen der Museen gibt es auch ein vielfältiges Begleitprogramm. Es gibt spielerische Angebote für Kinder und viele Führungen. Auch das Haus der nationalen Minderheiten macht bei dem Programm mit.
Informationen gibt es am Freitag, dem 7. Juni, vor dem Nationalmuseum Prag zwischen 12 Uhr und 19 Uhr. Am selben Ort wird auch am Samstag von 10 Uhr bis 24 Uhr informiert. Viele Informationen stellt auch die Webseite der Prager Museumsnacht zur Verfügung.
Mehr als ein Tanz
Die Perfomance von Body Architects bietet mehr als einen harmonischen Tanz. Das von dem in Österreich lebenden Polen Hygin Delymat gegründete Ensemble ist äußerst interdisziplinär unterwegs. Verschiedene Tanzarten werden mit Musik kombiniert. Was das Projekt so einzigartig macht, ist, dass nicht nur Tänzer bei Body Architects mitmachen. Auch die Bildende Kunst und Neue Medien nehmen Einfluss auf die Performances.
Open Air treten sie am Samstag, dem 8. Juni um 15 Uhr und am Folgetag um 17 Uhr im Zuge des internationalen Festivals für Tanz und Bewegungstheater in Prag Holešovice am Marold Panorama auf. Der Eintritt ist kostenlos.Mehr Informationen zu Body Architects gibt es auf ihrer Website.
Die Schaleks
Der Name Schalek sagt Ihnen nichts? Kein Problem, ab dem 10. Juni bis Ende Juli können Sie die deutsch-tschechisch-jüdische Familie auf der Burg Seeberg in Eger (Cheb) kennenlernen. Die Ausstellung „Die Schaleks – eine mitteleuropäische Familie“ bringt nicht nur die Biographie von fünf Schaleks näher, sondern auch den historischen Kontext zu den Biografien. Unter den vorgestellten Mitgliedern ist die einzige k.u.k.-Kriegsberichterstatterin des Ersten Weltkrieges und ein Jurist, der unter den Nationalsozialisten aufstieg. Des Weiteren eine Fluchthelferin von Verfolgten des Nationalsozialismus, eine Künstlerin aus dem Ghetto Theresienstadt (Terezin) und ein weiterer Widerstandskämpfer, der sich bis zum Prager Frühling als Kommunist verstand und sich später für die deutsche Minderheit einsetzte.
Die Ausstellung wird auf Tschechisch und Deutsch präsentiert. Der Eintritt kostet 90 Kronen, ermäßigt 80 Kronen, für Kinder 30 Kronen. Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 18 Uhr. Die Wanderausstellung ist auch auf dem Sudetendeutschen Tag in Regensburg im Raum Altvater zu sehen. Am Sonntag um 13 Uhr bietet der Ausstellungsautor Ralf Pasch eine Führung an. Weitere Informationen über die Schaleks gibt es auch im LandesEcho 11-12 vom Dezember 2018.
Prager Quadriennale stellt Bert Neumann vor
Am 6. Juni wurde die „Prager Quadriennale“, die Weltausstellung für Szenografie und Performancedesign, feierlich eröffnet. Bis zum 16. Juni präsentieren Künstler aus 60 Ländern auf dieser internationalen Schau Szenografie und Bühnenwerk aus der ganzen Welt.
Bei der diesjährigen Quadriennale können die Besucher am deutschen Länderstand eine beeindruckende Retrospektive sehen. Es handelt sich um das Werk des frühzeitig verstorbenen Bühnen- und Kostümbildners Bert Neumann (1960-2015), das zum ersten Mal präsentiert wird. Sein Vermächtnis bringt seine Ehefrau und Mitarbeiterin, die Berliner Fotografin Lenore Blievernicht, nach Prag.
Das komplette Programm gibt es auf der offiziellen Website: hier.