Unsere Kulturtipps für das Wochenende und die kommenden Tage bieten kulturelle Vielfalt: Von einem Fußball-Filmfestival über eine Ausstellung zur Architektur des vergangenen Jahrhunderts bis hin zu einer Diskussion über zeitgenössische Literatur.
Filmfestival: Fotbal je film
Vom 24.02. bis zum 26.02. findet zum dritten Mal das Filmfestival „Fotbal je film“ (deutsch: Fußball ist ein Film) in der Karlín-Kaserne (Kasárna Karlín) in Prag statt. Gezeigt werden sechs Dokumentationen, welche nicht nur verschiedene Fußballklubs, sondern auch gesellschaftliche Reibungen in den Blick nehmen und bedeutende Momente des Fußballs Revue passieren lassen. Das Programm beginnt bereits am 24.02. um 19.30 mit dem Film „The United Way“ (2021) von Mat Hodgson, welcher die Geschichte eines der berühmtesten Fußballklubs der Welt, Manchester United, erzählt. Der Film wird in englischer Sprache mit tschechischen Untertiteln gezeigt.
Am Freitag um 20 Uhr ist John D. Seidlers Film „Das Wunder von Taipai“ (Zázrak z Tchaj-peje) zu sehen, welcher die Geschichte des deutschen Fußball-Frauenteams aus Bergisch Gladbach erzählt, welches in Ermangelung einer deutschen Frauen-Nationalmannschaft und aller Widerstände zum Trotz 1981 am Welt Cup der Frauen in Taipai teilgenommen hat. Der Film wird in deutscher Sprache mit tschechischen Untertiteln gezeigt.
Am Samstag um 16 Uhr erzählt die deutsch-tschechische Dokumentation „DFC: Return of the Legend“ (2021) von Ondřej Kavan und Martin Vaško die Geschichte des ehemals erfolgreichen Fußballklubs DFC Prag, welcher 1939 aufgrund seines Widerstandes gegen die Nationalsozialisten aufgelöst wurde und 77 Jahre später von einer Gruppe Fans wiederbelebt wurde.
Eine Übersicht des gesamten Programms finden Sie hier.
Architektonische Nostalgie
Am 1. März um 18 Uhr wird im Zentrum für Architektur und Stadtplanung (CAMP, Vyšehradská 2075/51, 128 00 Praha) die Ausstellung „Architektur 58-89“ eröffnet, welche anlässlich der Veröffentlichung einer der umfangreichsten Publikationen über die vorrevolutionäre Architektur von 1958-1989 ausgerichtet wird. Die zwei Bände und vierzehnhundert Seiten umfassende Publikation wird im Rahmen der Eröffnung vorgestellt. Darüber hinaus soll während der Eröffnung in der Ausstellungshalle eine originelle audiovisuelle Installation präsentiert werden. Geboten wird eine monumentale Collage aus einzigartigen historischen Fotografien, Tonaufnahmen, 3D-Modellen und Dokumentarfilmen sowie ein reichhaltiges Begleitprogramm. Die Autoren der audiovisuellen Kunstinstallation sind Vladimir 518, Ondřej Anděra und David Vrbík.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.
Transgas-Gebäude des Vierergespanns Eisenreich, Loos, Malátek und Aulický. Foto: Centrum architektury a městského plánování/ Facebook
Zeitgenössische Literatur im Gespräch
Am Donnerstag, den 03.03., ist die Journalistin und Autorin Jackie Thomae zu Gast bei der Veranstaltungsreihe „TERRA LITERA“ des Goethe-Instituts. Thomae wurde 1972 in Halle/Saale geboren, wuchs in Leipzig auf und lebt heute in Berlin. In ihren Sachbüchern und Romanen beschäftigt sich Thomae wiederholt dem Prozess des Älterwerdens und Fragen der Identität. Auch in ihrem im Jahr 2019 für den Deutschen Buchpreis nominierten Roman „Brüder“ greift sie diese Themen auf. Der Roman beschreibt die sehr verschiedenen Leben zweier afrodeutscher Brüder, welche sich weder gegenseitig noch ihren senegalesischen Vater kennen. Obwohl ihre Leben nicht unterschiedlicher sein könnten, stellen sie sich dieselben Fragen – Fragen zu Freundschaft, Liebe, Sex, Elternschaft, Karriere und wie wir zu den Menschen werden, die wir sind. Am Donnerstag wird Thomae mit Lukáš Motyčka über ihren Roman sprechen.
Die Veranstaltungsreihe „Terra Litera“ findet alle zwei Monate donnerstagabends für dreißig Minuten mit den Moderatoren Viktorie Knotková und Lukáš Motyčka online statt und stellt zeitgenössische Autorinnen und Autoren vor. Das Gespräch mit Jackie Thomae wird am 03.03. um 19 Uhr auf Zoom stattfinden und live auf Facebook übertragen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sie hier.
Jackie Thomae wird über ihren Roman „Brüder“ reden. Foto: Urban Zintel