Das Konsortium der Transalpinen Ölpipeline (TAL) stimmte dem Ausbau der Energieinfrastruktur zu. Damit sei Tschechien spätestens 2025 vollständig unabhängig von der russischen Družba-Pipeline, erklärte Premier Petr Fiala (ODS).

Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges ist die Energiesicherheit Tschechiens zu einer zentralen Herausforderung geworden. Von Beginn an bemühte sich die tschechische Regierung, über die Pipeline TAL und ihrem Zugang zum Mittelmeerhafen mehr Öl aus anderen Staaten zu importieren, um sich von Russland unabhängig zu machen. Diese Bemühungen scheinen nun zu einem erfolgreichen ersten Ergebnis geführt zu haben.

„Heute ist uns ein weiterer wichtiger Schritt gelungen, der uns bis spätestens 2025 in die Lage versetzen wird, völlig unabhängig von der russischen Družba-Pipeline zu sein“, erklärte Premier Petr Fiala (ODS) am Mittwoch. Der Umbau der Pipeline koste etwa 1,2 bis 1,6 Milliarden Kronen (ca. 49 bis 65 Millionen Euro) und benötige zwei Jahre. Dann sei es möglich, bis zu acht Millionen Tonnen mehr Öl im Jahr darüber zu transportieren.

Die TAL liefert Öl von Triest über die Alpen bis nach Deutschland und gehört damit zu einer der vier zentralen Ölversorgungslinien Deutschlands. Tschechien ist über die Pipeline Ingolstadt-Kralupy-Litvínov (IKL) an die TAL angeschlossen. Somit hat auch die Tschechische Republik einen Zugang zum Hafen von Triest und kann von Tankschiffen aus der ganzen Welt beliefert werden. Im letzten Jahr kamen 51,2 Prozent des benötigten Öls über die IKL ins Land, der Rest kam über die Družba. Die IKL verfügt bereits über die Kapazitäten, Tschechien mit ausreichend Öl zu versorgen, die TAL noch nicht.

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