Die Villa auf dem Burgsberg (Hrádek) am Rande der Städte Warnsdorf (Varnsdorf) und Seifhennersdorf. Foto: Steffen Neumann

In der Villa auf dem deutsch-tschechischen Berg soll ab nächstes Jahr wieder ein Restaurant eröffnen.

Es geht voran auf dem 433 Meter hohen Burgsberg (Hrádek) am Rande der Städte Warnsdorf (Varnsdorf) und Seifhennersdorf. Monatelang zeugte ein riesiges Gerüst von den Bauarbeiten an der Villa. Doch das ist nun weg, ein klares Zeichen, dass sich die Arbeiten ins Innere verlagert haben, wie Tomáš Secký, Sprecher von Varnsdorf, sagt: „In den Innenräumen werden gerade Holzbänke und Tische installiert. Die Fliesenleger sind fast fertig und auch die Elektrikerarbeiten stehen vor dem Abschluss“, zählt Secký auf. In die Villa soll nach vielen Jahrzehnten erstmals wieder ein Ausflugsrestaurant einziehen. Secký geht davon aus, dass die Arbeiten noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.

Restaurant ab nächstes Jahr

Der Baufortschritt ist eine gute Nachricht für alle, denen das Schicksal des Burgbergs am Herzen liegt und die ungeduldig den Berg an der Grenze von Tschechien und Deutschland erklimmen, um zu sehen, was sich verändert hat. Doch Secký bremst die Erwartungen. „Jetzt schreiben wir den Restaurantbetrieb aus. Das dauert erfahrungsgemäß“, sagt Secký, der nicht vor Mitte nächsten Jahres rechnet. Das wäre aber eine gute Nachricht.

Ohnehin ist noch einiges am Burgsberg zu tun. Im Frühjahr beginnen die Arbeiten an der Außenterrasse. „Wer weiß, vielleicht klappt es ja mit dem neuen Restaurantbetreiber erst, wenn auch die Terrasse fertig ist,“ glaubt Secký. Als erstes öffnet aber der Aussichtstum wieder. Der blieb in den Monaten der Sanierung geschlossen.

Secký bleibt indes vorsichtig mit Terminen. „Es gibt noch viele Unwägbarkeiten, die die Bauarbeiten verzögern könnten, wie der Materialmangel.“ Auch habe die Gastronomie unter Corona massiv zu leiden, was die Eröffnung des Restaurants noch etwas verzögern könnte.

Rückkehr zu alten Blütezeiten

Die Villa auf dem Burgsberg, über den die deutsch-tschechische Grenze verläuft, wurde am 15. Mai 1904 eröffnet. Initiator war der Gebirgsverein für das nördlichste Böhmen. Der Bau erfolgt dank großzügiger Unterstützung durch Fürst Liechtenstein sowie zahlreicher Spender auf böhmischer und sächsischer Seite. Nach 1945 ging es mit der Villa bergab. Eine neue Blütezeit erlebte die Villa in den 1960er Jahren, als sie saniert wurde. Nach 1989 wurde die Villa im Zuge der Privatisierung wieder geschlossen und verfiel langsam. Die Rettung kam wieder durch die Zivilgesellschaft, örtliche Firmen und die Stadt Varnsdorf. Zunächst wurde der Aussichtsturm wieder eröffnet. Dann wurden weitere Arbeiten durchgeführt. Mit dem Restaurant knüpft der Burgsberg an alte Zeiten an. Die Stadt plant zudem, die Parkplätze an der Villa sowie am Fuße des Berges auszubauen.

Werden Sie noch heute LandesECHO-Leser.

Mit einem Abo des LandesECHO sind Sie immer auf dem Laufenden, was sich in den deutsch-tschechischen Beziehungen tut - in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur. Sie unterstützen eine unabhängige, nichtkommerzielle und meinungsfreudige Zeitschrift. Außerdem erfahren Sie mehr über die deutsche Minderheit, ihre Geschichte und ihr Leben in der Tschechischen Republik. Für weitere Informationen klicken Sie hier.