Zum zweiten Mal in diesem Monat hat die deutsche Lokführergewerkschaft GDL einen Streik im Personenverkehr ausgerufen. Dieser soll am Mittwochabend beginnen und sechs Tage andauern. Auch der Verkehr nach Tschechien ist betroffen.

Die Gewerkschafter legen für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen erneut die Arbeit nieder. Ab heute Abend wird in ganz Deutschland der Güterverkehr bestreikt, am Mittwoch soll nach Angaben der GDL dann der Personenverkehr eingestellt werden. „Der Streik wird erneut massive Auswirkungen auf den gesamten Bahnverkehr in Deutschland haben“, kündigte die Deutsche Bahn in einer Stellungnahme an. Demnach werden sich die Einschränkungen im Schienengüterverkehr auch erheblich auf Industrie und Wirtschaft auswirken.

GDL und Bahn verhandeln weiter

Die Deutsche Bahn empfiehlt ihren Fahrgästen Zugreisen während des Streiks möglichst zu verschieben. Bereits erworbene Fahrkarten können auch nach Beendigung des Streiks eingelöst werden und die Zugbindung entfällt. Ein Notfallplan soll erst heute Abend veröffentlicht werden.

Der jüngste Streik in der vergangenen Woche brachte bereits Zugeständnisse von Seiten der Bahn ein, die GDL-Gewerkschaft zeigte sich aber noch nicht einverstanden. Bisher ergaben die Verhandlungen eine Reduktion der Arbeitszeiten von 38 auf 37 Stunden pro Woche bei gleichbleibendem Lohn sowie eine Lohnerhöhung um 13 Prozent und einen einmaligen Inflationsausgleich von 2 850 Euro (etwa 70 000 Kronen). Das Jahreseinkommen der Lokführer liegt aktuell zwischen 45 000 und 56 000 Euro brutto (bis zu 1 400 000 Kronen).

Tschechische Bahn warnt vor Zugausfällen

Seit November 2023 rief die GDL-Gewerkschaft bereits drei Mal zum Streik auf und jedes Mal war auch der Personenverkehr zwischen Deutschland und Tschechien stark betroffen. Weder Euro-City-Züge zwischen Prag und Berlin noch Regionalzüge nach Bayern waren bei den vergangenen Protesten im Einsatz.

Die Tschechische Bahn (ČD) stellt sich auf erneute Einschränkungen ein und warnte Fahrgäste auf ihrer Webseite bereits vor Zugausfällen, besonders auf den Strecken zwischen Prag und Berlin, Cheb und Marktredwitz. Auch Nachtzüge sollen im Zeitraum des Streiks ausfallen.

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