Am Samstag verlieh die Sudetendeutsche Landsmannschaft in Regensburg ihren Europäischen Karlspreis an Christian Schmidt (CSU) und Libor Rouček (ČSSD). Dabei würdigte der Vertreter der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bernd Posselt (CSU) deren jahrzehntelange Arbeit für den deutsch-tschechischen Dialog.

„Wir befinden uns an einem ganz wichtigen Wendepunkt der Geschichte“, erklärte der Vertreter der Sudetendeutschen Volksgruppe Bernd Posselt (CSU) bei der Preisverleihung im Rahmen des 73. Sudetendeutschen Tages in Regensburg. Dies habe vor allem etwas mit dem Mut der aktuellen tschechischen Regierung, aber auch mit dem beständigen Kurs der Verständigung der Landsmannschaft zu tun. „Wir haben gemeinsam etwas gesät, und jetzt gehen die Früchte und Blüten Gott sei Dank auf. Es gibt einen Frühling in den Beziehungen“, führte Posselt weiter aus. Für Verständigung sei Dialog nötig. Dieser Dialog brauche Menschen, die in der Lage seien, ihn zu führen. „Die heutigen Karlspreisträger sind Menschen, die dies in besonders herausragender Weise betrieben haben“, würdigte Posselt die Arbeit von Schmidt und Rouček.

„Du hast dich wirklich in diesem Gesprächsforum und darüber hinaus ein Vierteljahrhundert für den deutsch-tschechischen und sudetendeutschen Dialog eingesetzt“, sagte er zu Schmidt. Beide Preisträger wurden für ihre Arbeit im Deutsch-Tschechischen Gesprächsforum ausgezeichnet. „Du bist ein absoluter Menschenrechtler“, erklärte Posselt gegenüber Rouček. Dieser sprach in seiner Dankesrede von sich selbst als Träumer. Als einem Träumer, der von Freiheit, dem Fall des Kommunismus und einer Europäischen Föderation träume. Neben den Erfolgen der Versöhnung gebe es allerdings auch noch einiges zu tun. So wünsche er sich eine offizielle Würdigung Bernd Posselts für seine Arbeit der Verständigung aus Prag und eine Erklärung des tschechischen Parlaments, die den Beitrag der Sudetendeutschen zur Geschichte und Gesellschaft der böhmischen Länder würdige.

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