Die Gegend an der Prager Metrostation Malostranská ist belebt, laut und hektisch. Aber nur wenige hundert Meter weiter gibt es eine Oase der Ruhe. Hinter hohen, hellen Mauern versteckt, liegt der Vojan-Park (Vojanovy sady). Von außen betrachtet schrecken die hohen Mauern, die den Park umgeben, eher ab. Sie wirken wenig einladend, aber das täuscht.

 

Inmitten des Prager Zentrums - Foto: Friederike AschhoffDer Grundstein für den heutigen Park wurde im 17. Jahrhundert gelegt. Das macht ihn zu einem der ältesten Prager Parks. Damals war er noch ein Klostergarten und wurde insbesondere zum Anbau von Obst benutzt. Die kirchliche Komponente hat der Park auch heute noch. Denn in ihm stehen immer noch zwei Kapellen. In seiner Mitte befindet sich die der heiligen Theresia gewidmete Kapelle, am Rand des Parks die Heilige-Elias-Kapelle. Gerade die für Elias erbaute Kapelle fällt ins Auge. Ihr extravaganter Baustil kommt daher, dass man sich an der mit dem biblischen Propheten Elija in Verbindung gebrachten Berg-Karmel-Grotte in der Nähe von Haifa ein Vorbild genommen hat.

Der Name des Parks hat aber keinen religiösen Ursprung. Eduard Vojan war ein tschechischer Schauspieler, der von 1853 bis 1920 gelebt hat und als Begründer des modernen tschechischen Schauspiels gilt. Er wurde auf der Prager Kleinseite geboren, wo der Park auch liegt.

Wie die meisten Parks in Prag ist auch dieser gut gepflegt. Er bietet viele Bänke zum Hinsetzen an. Es gibt aber neben den bunten Blumenbeeten auch auf den Wiesen Ein Pfau präsentiert sich - Foto: Friederike Aschhoffausreichend Platz zum Ausruhen. Die von außen abweisend wirkenden Mauern, sind von innen nicht eingrenzend, sondern fügen sich gut in das Ambiente. Zum Teil sind sie von Efeu überwachsen oder fallen durch die vor ihnen stehenden, üppigen Bäume gar nicht weiter auf.

Der stille Vojan-Park erscheint wie eine Oase der Ruhe. Er lädt zu ein paar ruhigen Momente in einer grünen Umgebung ein. Hier wird der Straßenlärm durch Vogelgezwitscher ersetzt. Und anstatt Straßen, Trams und Menschenmengen sieht man Bäume und Blumen. Oft lassen sich auch Pfauen bewundern. Und das im Herzen von Prag.

Anfahrt:
Von der Metrostation Malostranská und der Tramstation Malostranské náměstí innerhalb von 5 Gehminuten zu erreichen. Den Zugang gibt es nur über die Straße U Lužického Semináře.


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