Über 1700 Jahre ist es her, dass in Patara an der heutigen türkischen Mittelmeerküste der später heilig gesprochene Nikolaus von Myra geboren wurde. Eine der vielen Legenden, die ihn noch heute für die christliche Tradition bedeutsam machen, ist eine großzügige Spende an eine mittellose Familie. Von dieser Geschichte leitet sich der Brauch des Schenkens am Nikolaustag, dem 6. Dezember, oder seinem Vorabend ab.

 

Der Überlieferung nach half Nikolaus einem armen Mann, der die Mitgift für seine drei Töchter nicht aufbringen konnte, durch die zunächst anonyme Spende von drei Goldklumpen. Damit soll er die Töchter des Mannes vor der Prostitution gerettet haben. In der Ikonografie wird der Heilige darum oft mit drei goldenen Äpfeln dargestellt.

Das Nikolausfest steht in der Tradition der selbstlosen Gaben, wird aber regional unterschiedlich gefeiert. In Mitteleuropa kommt der Nikolaus heute zu den Kindern und beschenkt sie – wenn sie denn das Jahr über brav waren. Vor allem im süddeutschen Raum und in Österreich begleitet ihn der dämonische Krampus und sorgt dafür, dass die unartigen Kinder bestraft werden. Diese Rolle erfüllt weiter nördlich Knecht Ruprecht und in Tschechien sogar der Teufel höchstpersönlich, der allerdings zusammen mit einem Engel und dem Nikolaus auftritt.

Die Deutschen in Tschechien begehen den Nikolaustag traditionell mit Nikolo-Feiern, in diesem Jahr zum Beispiel am 8. Dezember um 15 Uhr beim Verein der Deutschen des Teschner Schlesiens im Begegnungszentrum Havířov.

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