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Nachdem ich im letzten Teil das Joghurt-Desaster überlebt und mit Mattoni-Wasser nachgespült habe, lerne ich in den folgenden Tagen meinen Praktikumsplatz, die deftige böhmische Küche und unerträgliches Sirenengeheul kennen.

 

Zum Glück ist der Weg zu meinem Praktikumsplatz nicht weit, aber am ersten Tag hätte ich mich ohne Google Maps wahrscheinlich trotzdem verlaufen. Die LandesEcho-Redaktion befindet sich im Prager Haus der nationalen Minderheiten. Nach einem kurzen „Gespräch“ (mit Händen und Füßen) mit der Empfangsdame fand ich den Weg in die Redaktion, wo mich mein neuer Chef freudig begrüßte. Im Anschluss an eine kurze Einweisung in meinen Aufgabenbereich, wurde ich zu meinem ersten tschechischen Mittagessen in einer kleinen, rustikalen Kneipe eingeladen.

Svíčková - Foto: Sebastian Schumann

Dort angekommen wurde mir eine durchweg tschechische Speisekarte vorgelegt. Aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse entschied mein Chef für mich. Der Kellner brachte mir dann „Svíčková na smetaně s knedlíky“ (auf Deutsch „Lendenbraten auf Sahne mit Knödeln“) welches eines der typischsten Gerichte der böhmischen Küche und auch ein sehr deftiges ist. Und was soll ich sagen – Es schmeckte hervorragend! Und das zu einem unschlagbaren Preis von umgerechnet fünf Euro. Preis-leistungsmäßig ist Essengehen in Tschechien im Vergleich zu Deutschland unschlagbar.

Generell ist das Essen in der tschechischen Gastronomie sehr preiswert. Ein reichliches Mittagessen inklusive Getränk bekommt man von der Mittagskarte schon für fünf bis acht Euro. Vorsichtig sollte man bei Restaurants sein, bei denen sich auf der im Empfangsbereich ausliegenden Speisekarte keine Preise befinden. In diesen Gaststätten sollte man ein wenig mehr Geld zur Hand haben, oder diese grundsätzlich meiden.

Grundsätzlich meiden sollte man auch die Sirenen von Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr. Wer das erste Mal nach Prag kommt und eine dieser Sirenen hört, denkt, er wäre in den Vereinigten Staaten. Mit sogenannten Yelp-Sirenen ausgerüstet sind nämlich nicht nur die Einsatzkräfte in den USA, sondern auch in Tschechien (siehe Einleitungsvideo). Und diese Sirenen sind unfassbar nervig und laut. Das macht soweit ja auch Sinn, denn man soll die Fahrzeuge schon von weitem hören. Aber wenn man, wie ich, im Umkreis einer Schnellstraße wohnt, dann werden diese Sirenen unerträglich.

Aber inzwischen habe ich mich auch daran gewöhnt.

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