Für seine Leistungen um die deutsch-tschechischen Beziehungen und seinen Einsatz für den Erhalt der deutschen Sprache und Kultur in Tschechien ist Martin Dzingel, Präsident der Landesversammlung, mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden. Der deutsche Botschafter in Prag, Christoph Israng, überreichte ihm die Auszeichnung am Mittwoch in der Deutschen Botschaft.

Seit zehn Jahren ist Martin Dzingel Präsident der Landesversammlung der deutschen Vereine in der Tschechischen Republik, erst im letzten Jahr wurde er erneut in diesem Amt bestätigt. Für seine Leistungen um die deutsch-tschechischen Beziehungen und insbesondere seinen Einsatz um den Erhalt der deutschen Sprache und Kultur in Tschechien ist er am Mittwoch mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung, die vom deutschen Bundespräsidenten vergeben wird, wurde ihm vom Deutschen Botschafter in Prag, Christoph Israng, überreicht: „Das herausragende Engagement von Martin Dzingel, vor allem sein leidenschaftlicher Einsatz, die deutsche Sprache und Kultur in Tschechien an künftige Generationen weiterzugeben, sind von großer Bedeutung für die deutsch-tschechische Verständigung. Ich freue mich, dass der Bundespräsident diesen Einsatz mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt hat“, sagte Israng bei der feierlichen Übergabe in der deutschen Botschaft.

Engagement für die Jugend

Martin Dzingel (geb. 1975) engagiert sich seit vielen Jahren für die Belange und Interessen der deutschen Minderheit in Tschechien und tritt für die Verständigung mit der tschechischen Mehrheitsgesellschaft ein. Ursprünglich stammt er aus einer deutschsprachigen Familie in Bergstadt (Horní Město) und trat bereits im Jahr 1992 dem Verband der Deutschen Nordmähren und Adlergebirge bei. Seit 1998 gehört er dem Präsidium der Landesversammlung an, seit 2001 ist er deren Geschäftsführer und schließlich seit 2010 deren Präsident. Botschafter Israng hob während der Veranstaltung die vielen weiteren Ämter und Funktionen hervor, die Martin Dingel bekleidet. So gründete er in den 1990er Jahren die JUKON, die Jugend- und Kulturorganisation der deutschen Minderheit, und er gehört zu den Organisatoren des „Johnny-Klein-Preises“, einem Journalistenpreis für die deutsch-tschechische Verständigung. Darüber hinaus ist er seit 2015 stellvertretender Vorsitzender im Rat für nationale Minderheiten der tschechischen Regierung und seit 2011 Beiratsmitglied des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums.

Der deutsche Botschafter in Prag, Christoph Israng, überreichte Martin Dzingel die Auszeichnung im Garten der Deutschen Botschaft. Foto: Lara Kauffmann

Der deutsche Botschafter in Prag, Christoph Israng, überreichte Martin Dzingel die Auszeichnung im Garten der Deutschen Botschaft. Foto: Lara Kauffmann

Besonders betonte Botschafter Israng auch Martin Dzingels Engagement für die jüngere Generation, z.B. mit der Organisation von Sommercamps für die deutsche Minderheit in Tschechien, aber auch darüber hinaus. „Es ist sehr erfreulich, dass Martin Dzingel einen Schwerpunkt auf die jüngere Generation legt und damit auch für Nachwuchs für die deutsche Minderheit sorgt“, sagte Israng.

Martin Dzingel bedankte sich bei Botschafter Israng für die Auszeichnung und fügte hinzu: „Danken möchte ich allen, die mich auf meinem bisherigen Weg unterstützt haben, vor allem auch jenen, die heute leider nicht mehr unter uns sind.“

Werden Sie noch heute LandesECHO-Leser.

Mit einem Abo des LandesECHO sind Sie immer auf dem Laufenden, was sich in den deutsch-tschechischen Beziehungen tut - in Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur. Sie unterstützen eine unabhängige, nichtkommerzielle und meinungsfreudige Zeitschrift. Außerdem erfahren Sie mehr über die deutsche Minderheit, ihre Geschichte und ihr Leben in der Tschechischen Republik. Für weitere Informationen klicken Sie hier.