Foto: BGZ Hultschin - Bild: LV/srö

Bereits seit Mai werden in Hultschin(Hlučín) Ersatzräumlichkeiten für das dortige Begegnungszentrum gesucht. Der derzeitige Standort, an dem nicht nur Treffen der Minderheit stattfinden, sondern auch Sprachkurse gegeben werden, Samstagsschulen stattfinden und auch die Redaktion des Halloradios beheimatet ist, soll nämlich verkauft werden. Die Besitzerinnen haben bereits vor Monaten den Mietern im ersten Stock gekündigt, dem Begegnungszentrum im Erdgeschoss droht nun das gleiche Schicksal.

Die Eigentümer informierten die Leitung des Begegnungszentrums darüber, dass sie das Objekt der Deutschen Botschaft zum vorrangigen Kauf angeboten hätten. Der angebotene Kaufpreis ist recht hoch, entspricht jedoch wohl der Lage in der Nähe des Stadtzentrums mit guter Verkehrsanbindung.

Die Leitung der Stadt verhielt sich gegenüber dem Begegnungszentrum dabei bislang stiefmütterlich. Das Versprechen, der Gemeinschaft schlesisch-deutscher Freunde im Hultschiner Ländchen, die das Begegnungszentrum betreibt, Räumlichkeiten im Hultschiner Schloss zu vermieten, wurde nicht eingehalten. Statt des Begegnungszentrums zieht nun ein Café in das Schloss ein und löst damit ein pleitegegangenes Weinlokal ab.

Trotz sorgfältiger Suche war in Hultschin bislang keine passende Alternative im finanziellen Rahmen des Begegnungszentrums zu finden. Angebote gab es aus Haatsch (Hať) und Schillersdorf (Šilheřovice), die jedoch für die Hultschiner und die Mitglieder aus den Nachbargemeinden nicht einfach zu erreichen sind.

Die vielfältige Kultur- und Bildungsarbeit im Hultschiner Begegnungszentrum geht dennoch weiter. Bis zum Ende des Jahres finden neben den regulären Kursen und Treffen noch vier größere Veranstaltungen statt, die sich an die gesamte Region richten. Unterdessen werden weiterhin Möglichkeiten gesucht, die vertrackte Lage des Begegnungszentrums zu lösen.

Dieser Artikel erscheint im LandesEcho 10/2016.

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